ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Schwächer - Zoll-Hickhack geht weiter
FRANKFURT (dpa-AFX) - Unter der runden Marke von 24.000 Punkten hat
der Dax am Montag im frühen Handel nachgegeben. Eine
weitere Zolldrohung von US-Präsident Donald Trump belastete, die
Abschläge hielten sich jedoch in Grenzen. Anleger haben sich an das
Zoll-Hickhack inzwischen gewöhnt. Trump will nun Zölle für die
Einfuhr von Stahl in die Vereinigten Staaten von derzeit 25 Prozent
auf 50 Prozent des Warenwerts verdoppeln. Die EU übte scharfe
Kritik.
Der deutsche Leitindex verlor gegen Ende der ersten Handelsstunde
0,66 auf 23.840 Zähler. Er bleibt damit etwas auf Abstand zu seinem
Rekordhoch aus der Vorwoche bei fast 24.326 Punkten.
Die Rally zeige derzeit deutliche Ermüdungserscheinungen, die Luft
oberhalb von 24.000 Punkten sei zu dünn für weitere Kursgewinne,
kommentierte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker
RoboMarkets. "Auf der anderen Seite wäre eine Korrektur bis in die
Region um 23.500 Zähler jetzt mehr als gesund und könnte das
Fundament für eine Fortsetzung des Bullenmarktes legen."
Der MDax der mittelgroßen Werte gab am Montag seine
Auftaktgewinne ab und notierte zuletzt kaum verändert bei 30.584
Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,8 Prozent nach unten.
Deutsche Stahlwerte wie Thyssenkrupp , Salzgitter
und Klöckner & Co reagierten auf die
angedrohten Stahlzölle mit Kursverlusten von 2 Prozent im Fall von
Thyssenkrupp und 1,2 Prozent bei Salzgitter. Klöckner & Co standen
etwas höher. Der Stahlhändler kann von höheren Stahlpreisen in den
USA profitieren.
Weiter stark gefragt sind die Rüstungstitel von Hensoldt
, Rheinmetall und Renk ,
die alle Rekordhöhen erklommen. Für Hensoldt erhöhte die US-Bank
JPMorgan das Kursziel von 50 auf 110 Euro und liegt damit wieder
über dem aktuellen Xetra-Niveau. Die Aussichten der kommenden fünf
Jahre seien für den Rüstungselektronik-Hersteller außerordentlich
stark, hieß es. Hensoldt gewannen am Montag 6,7 Prozent, Renk fast 6
Prozent und Rheinmetall 1,6 Prozent.
Ströer zogen um 2,6 Prozent an. Die Privatbank
Berenberg nahm die Bewertung der Aktien des Spezialisten für
Außenwerbung mit "Buy" auf. Auch den Ströer-Konkurrenten JCDecaux
empfahl Anna Patrice in ihrer am Montag vorliegenden
Analyse zum Kauf. Beide profitierten von der Digitalisierung in
einer Branche, in die man investieren sollte, schrieb sie./ajx/stk