Wiener Börse (Nachmittag) - ATX behauptet mit plus 0,01 Prozent / US-Zölle weiter im Fokus - Deutsche Inflationsdaten wirken sich nicht aus - Frequentis gesucht - RHI und Lenzing schwach
Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag gut behauptet gezeigt. Der österreichische Aktienindex ATX büßte seine Vormittagsgewinne weitgehend ein und notierte zuletzt mit einem knappen Plus von 0,01 Prozent bei 4.424,56 Punkten. Der marktbreitere ATX Prime hielt mit einem Aufschlag von 0,22 Prozent bei 2.225,35 Zählern.
Andere Börsen in Europa lagen großteils moderat im Plus. Für Unsicherheit sorgte aber weiter die US-Zollpolitik. Ein US-Berufungsgericht hat die von einer niedrigeren Instanz angeordnete Blockade fast aller Zölle von US-Präsident Donald Trump zuletzt wieder aufgehoben.
Die am Nachmittag veröffentlichten Inflationsdaten aus Deutschland wirkten sich nicht merklich auf den Aktienhandel aus. Die Inflationsrate verharrte laut einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts im Mai mit 2,1 Prozent auf dem Niveaus des Vormonats.
Die größten Gewinner im prime market in Wien waren am Nachmittag Frequentis mit einem Plus von 1,3 Prozent. Gesucht waren auch die Aktien der beiden Stromversorger EVN und Verbund und legten 0,6 bzw. 1,0 Prozent zu.
Agrana-Aktien stiegen nach Meldung eines Zukaufs um 0,9 Prozent. Der Zuckerkonzern übernimmt die restlichen Anteile am Fruchtsaft- und Konzentrathersteller Austria Juice von der Raiffeisen Ware Austria. Damit wird das gemeinsame Joint Venture demnächst zur 100-Prozent-Tochter der Agrana, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die vollständige Übernahme lässt sich der Konzern, der aktuell 50,01 Prozent an Austria Juice hält, 54,7 Mio. Euro kosten.
Nachrichten gab es am Freitag auch von der OMV. Der Konzern hat den Verkauf seines 5-Prozent-Konzessionsanteils an den Ghasha-Offshore-Feldern vor der Küste von Abu Dhabi für 594 Mio. US-Dollar an die russische Lukoil gemeldet. OMV-Aktien lagen am Nachmittag 0,3 Prozent im Plus.
Unter Druck kamen am Nachmittag RHI und verloren 2,0 Prozent. Lenzing-Aktien büßten ebenfalls 2,0 Prozent auf 26,90 Euro ein. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Anlagevotum "Hold" für die Aktien des Faserherstellers bekräftigt. Das Kursziel von 28,0 Euro wurde ebenfalls unverändert belassen.
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ISIN AT0000999982