ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow legt zu - Juristisches Hickhack folgenlos
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den leichten Verlusten zur Wochenmitte hat
der Dow Jones Industrial am Donnerstag wieder etwas
zugelegt. Ein juristisches Tauziehen um die Rechtmäßigkeit der
Importzölle ließ die Anleger an der Wall Street letztlich kalt. Das
Bundesgericht für internationalen Handel hatte es Washington
zunächst untersagt, weitreichende Zölle unter Berufung auf ein
Notstandsgesetz zu verhängen. Kurz vor Handelsschluss hob das
eingeschaltete Berufungsgericht die angeordnete Blockade fast aller
Zölle von Präsident Donald Trump vorerst auf. Das Gericht prüfe nun
erst einmal den Fall, hieß es in einer Verfügung.
Der Dow stieg am Ende um 0,28 Prozent auf 42.215,73 Punkte. Der
marktbreite S&P 500 gewann 0,40 Prozent auf 5.912,17
Punkte. Für den technologielastigen und damit besonders
konjunkturabhängigen Nasdaq 100 ging es nach einem
starken Handelsauftakt letztlich um 0,21 Prozent auf 21.363,95
Punkte nach oben.
Die Anordnung des Berufungsgerichts ist nun ein erster Erfolg für
den US-Präsidenten - aber nicht final. Der juristische Streit
darüber dürfte aller Voraussicht nach den Weg durch die Instanzen
nehmen. Es ist auch nicht der einzige laufende Rechtsstreit um
Trumps Zölle.
Unter den Einzelwerten zog Nvidia die Aufmerksamkeit
auf sich. Der Chipkonzern konnte die zuletzt durchaus nervösen
Anleger beruhigen. So hatten sich Sorgen breit gemacht, dass
Handelsbarrieren der USA gegenüber China auch die Geschäfte von
Nvidia deutlicher belasten könnten. Der Chip-Riese warnte jetzt
zwar, dass US-Exporthürden für KI-Technik die weltweite Führung
chinesischer Anbieter in dem Zukunftsmarkt zur Folge haben könnten,
die Quartalszahlen und der Geschäftsausblick von Nvidia aber kamen
gut an. Für die Aktien ging es im Dow um gut drei Prozent nach oben.
Die Papiere von Boeing setzten sich mit plus 3,3
Prozent knapp an die Dow-Spitze. Der Flugzeugbauer wolle die
Produktion des Modells 737 Max stärker steigern als von ihm und wohl
auch vom Markt erwartet, schrieb Analyst Gavin Parsons von der Bank
UBS.
Als klares Schlusslicht im Dow büßten die Anteilscheine von
Salesforce 3,3 Prozent ein. Der Softwarekonzern
blickt zwar überraschend positiv auf das laufende Geschäftsjahr,
Analyst Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies bemängelte aber,
dass die Dynamik im Cloud-Kerngeschäft weiter nachlasse. Zudem sei
ein Löwenanteil der höheren Umsatzerwartungen lediglich
währungsbedingt.
Im S&P 500 knickten die Papiere von Best Buy um 7,3
Prozent ein. Analysten der Bank UBS und von Piper Sandler urteilten,
dass der auf Unterhaltungselektronik spezialisierte Einzelhändler
mit seiner Prognose für die operative Marge im zweiten
Geschäftsquartal hinter der Markterwartung zurückgeblieben sei.
Am S&P-500-Ende sackten HP Inc. um 8,3 Prozent ab.
Der PC- und Druckerhersteller hatte seine Gewinnprognose gesenkt.
Das Unternehmen verwies auf eine schwächere Wirtschaft und
anhaltende Kosten durch US-Zölle auf Waren aus China./la/he