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Wiener Börse - ATX gewinnt zum Sitzungsende 0,73 Prozent / Gute Anlegerstimmung nach Verschiebung von US-Zöllen

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Der Wiener Aktienmarkt ist am Montag mit Aufschlägen aus dem sehr ruhig verlaufenen Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX schloss 0,73 Prozent höher bei 4.415,57 Punkten. Der marktbreitere ATX Prime legte 0,80 Prozent auf 2.224,33 Einheiten zu. Auch andere europäische Börsen verzeichneten merkliche Kursgewinne.

Für eine aufgehellte Anlegerstimmung sorgte die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Montag (europäische Zeit), die von ihm geplanten 50-prozentigen Zölle auf Waren aus der EU bis zum 9. Juli zu verschieben, um mehr Zeit für Verhandlungen zu haben. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte ihrerseits von einem "guten Telefonat" mit dem US-Präsidenten berichtet.

Erst am Freitag hatte Trump die 50-Prozent-Zölle angekündigt und damit die Börsen auf Talfahrt geschickt. Einige Marktbeobachter bleiben auch nach dem jüngsten Aufschub skeptisch. "Eigentlich hatten die Marktteilnehmer damit gerechnet, dass die neue Regierung in Washington zur Einsicht gekommen ist, dass Zölle allen Beteiligten im Handelskonflikt schaden könnten", schreibt Christian Henke vom Broker IG. "Doch am Freitag hatte sich diese Hoffnung in Wohlgefallen aufgelöst. Mit einem baldigen Ende des Zollstreits ist nicht mitzurechnen."

Am Montag fand in den USA als auch in Großbritannien kein Handel statt, was auch den recht impulsarmen Handel an den europäischen Börsen erklären dürfte.

Unter den Einzelwerten in Wien standen die Aktien von EVN im Fokus. Der niederösterreichische Energieversorger hat im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2024/25 den Umsatz moderat und das Ergebnis um rund ein Viertel gesteigert, teilte das Unternehmen in der Früh mit. Die Nachricht kam an der Börse gut an: Die Aktien gewannen 3,6 Prozent an Wert.

Stärker legten im Prime Segment nur die Titel von Strabag (plus 4,2 Prozent) und AT&S (plus 5,3 Prozent) zu.

Analysten der Erste Group haben dann ihr Kursziel für die Aktien von Frequentis von 37 auf 50 Euro angehoben und dies mit positiven Wachstumsaussichten für das Unternehmen begründet. Zugleich wurde die Anlageempfehlung von "Buy" auf "Accumulate" gesenkt. Frequentis notierten zuletzt 0,2 Prozent im Plus bei 46,8 Euro.

Der Faserhersteller Lenzing erweitert seinen Vorstand. Georg Kasperkovitz wird per 1. Juni 2025 als Chief Operations Officer (COO) in das Gremium einziehen, wurde ebenfalls in der Früh bekannt. Die Anteile gewannen am Schluss 1,9 Prozent an Wert.

Stärkere Verluste gab es bei den Titeln der Erste Group und der Vienna Insurance Group (VIG) - sie gaben um 1,6 bzw. 3,6 Prozent nach. Beide Aktien wurden am Montag ex Dividende gehandelt.

Gleiches gilt auch für die UBM-Papiere. Sie legten trotzdem 2,1 Prozent auf 19,75 Euro zu. Die Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel für die Aktien des Immobilienentwicklers von 30,75 auf 33,50 Euro angehoben. Die zuständigen Experten Simon Stipping und Philipp Kaiser haben zudem ihr Anlagevotum "Buy" bestätigt.

Deutliche Verluste gab es hingegen bei den Aktien von Pierer Mobility. Die Titel büßten am Montag gut 7,5 Prozent ein, nachdem sie am Freitag noch deutlich zugelegt hatten.

spo/ste

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