Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit Schnaufpause nach Erholungsrally / AT&S, Flughafen Wien und Polytec mit Zahlen
Die Wiener Börse hat am Donnerstag nach einer mehrwöchigen Erholungsrally erstmals eine Verschnaufpause eingelegt. Am Nachmittag notierte der ATX 0,86 Prozent tiefer auf 4.407,06 Punkten. Vom Jahrestief, das Mitte April infolge des Zoll-Rundumschlags des US-Präsidenten Donald Trump erreicht worden war, hatte sich der Index bis zuletzt um fast 1.000 Einheiten erholt. Mittlerweile wird die Luft auf dem höchsten Stand seit rund 17 Jahren jedoch spürbar dünner.
Der ATX Prime fiel am Donnerstag um 0,76 Prozent auf 2.217,31 Zähler. Weltweit zeigte die Erholungsrally an den Aktienmärkten zuletzt Ermüdungserscheinungen. "Nachdem der jüngste Aufschwung aufgrund der Handelsgespräche zwischen den USA und China nachgelassen hat, verlieren auch die asiatischen Aktienmärkte heute an Schwung", kommentierten die Marktstrategen der Deutschen Bank.
Gemischt ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA brachten am Nachmittag inzwischen kaum neue Impulse. Unter den heimischen Einzelwerten gaben AT&S, Flughafen Wien und Polytec Einblick in ihre Bücher.
AT&S drehten nach einem schwächeren Start auf plus 0,9 Prozent und setzten ihre Erholungsrally fort. Analyst Daniel Lion von der Erste Group zufolge habe das Viertquartal "durch die Belebung des Geschäfts und den Verkauf von Medical sicherlich eine Entlastung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung" gebracht. Mit dem angekündigten Start der Massenproduktion in Kulim ab April und der Inbetriebnahme der neuen IC-Substrat-Linie in Leoben sollte sich das Geschäft allmählich weiter verbessern, so der Experte.
Die Flughafen Wien AG ist inzwischen mit einem guten Ergebnis ins Jahr 2025 gestartet. Sowohl Umsatz als auch das operative Ergebnis (EBIT) lagen geringfügig über den Konsenserwartungen. Das Passagieraufkommen entwickelte sich ebenfalls positiv. Die Aktie gab bei sehr dünnem Volumen um 0,7 Prozent nach.
Polytec stiegen hingegen um 1,6 Prozent auf 3,06 Euro. Der Autozulieferer hat nach mehreren Verlustquartalen die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Baader-Analyst Peter Rothenaicher lobte die Umsatzentwicklung sowie die Steigerung der Rentabilität. Er bekräftigte seine Kaufempfehlung und sein Kursziel von 4,0 Euro.
Rosenbauer stiegen um zwei Prozent auf 41,30 Euro. Die Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel für die Aktien von 45,0 auf 47,0 Euro angehoben. Die zuletzt vorgelegten Erstquartalszahlen 2025 hätten die positive Sicht auf ein Investment in die Aktie bestätigt, begründete das Expertenduo Fabio Hölscher und Marc-René Tonn den Schritt.
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