Aktien Frankfurt Ausblick: Dax leicht im Minus - Quartalsberichte im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt stehen die Zeichen
auch am Mittwoch weiter auf Stabilisierung. Der Dax
hatte zum Wochenstart ein Rekordhoch knapp unter 24.000 Punkten
erreicht, bevor er seine Gewinne wieder fast vollständig abgegeben
hatte. Seither hat sich wenig getan.
Die Aufmerksamkeit der Anleger gilt auch zur Wochenmitte vor allem
den Quartalsberichten hierzulande. Wirtschaftsdaten stehen keine
wichtigen auf der Agenda. Was die Politik betrifft, steht die erste
Regierungserklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz an. Neuigkeiten
zu den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine in
Istanbul gibt es bislang keine.
Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax
für den deutschen Leitindex ein kleines Minus von 0,2
Prozent auf 23.598 Punkte. Ein Grund zur Beunruhigung ist das
Experten zufolge nicht. Solange der Dax nicht unter sein Mitte März
erreichtes Rekordhoch bei 23.476 Punkte rutsche, sei alles in
Ordnung. Sollte er jedoch wieder darunter sacken, wäre der jüngste
Rekordlauf ein "klassischer Fehlausbruch" gewesen, wie
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets sagte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Mittwoch
ebenfalls mit leichten Verlusten erwartet.
Unter den Dax-Konzernen legten Daimler Truck ,
Brenntag und Eon ihre Berichte zum
abgelaufenen Jahresviertel vor. Wegen der Unsicherheit auf seinem
profitabelsten Markt Nordamerika infolge der US-Zölle geht der
Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck in den USA nun von weniger
Lkw-Verkäufen aus und damit auch insgesamt von weniger Umsatz und
Gewinn. Die Zahlen zum ersten Quartal waren unterdessen besser
ausgefallen als von Experten befürchtet. Die Aktie gab auf der
Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss
nach, und dort schwächelte auch das Brenntag-Papier vorbörslich.
Denn auch der Chemikalienhändler blickt etwas vorsichtiger auf das
Gesamtjahr als zuvor. Für 2025 peilt Brenntag jetzt den unteren
Bereich der im März ausgegebenen Gewinnprognose an.
Eon legten unterdessen auf Tradegate zu. Höhere Investitionen und
kälteres Wetter verhalfen dem Energieversorger zu einem
Ergebnissprung im ersten Quartal. Die Jahresprognosen wurden ebenso
bestätigt wie die Ziele für 2028.
Aus der zweiten und dritte Reihe stehen ebenfalls zahlreiche
Quartalsbilanzen zur Auswertung an. So hat der späte Ostertermin das
Geschäft von Tui in diesem Jahr nach hinten
verschoben. Zwar verringerte der Reisekonzern den saisontypischen
Verlust und sieht sich wegen höherer Reisepreise auf Kurs zu seinen
Geschäftsjahreszielen, die Aktie gab jedoch vorbörslich deutlich
nach.
Die Aktien von Bilfinger und Renk
legten dagegen auf Tradegate zu. So profitierte der
Industriedienstleister Bilfinger im ersten Quartal vor allem von
seinen jüngsten Zukäufen und schnitt etwas besser als erwartet ab.
Die Jahresziele wurden zudem bestätigt. Renk meldete angesichts des
Rüstungsbooms einen starken Auftragseingang und bestätigte ebenfalls
seine Jahresziele. Diese berücksichtige aber noch nicht das
Marktpotenzial durch höhere Verteidigungsausgaben in der
Europäischen Union.
Weitere Unternehmen, die Zahlen vorlegten, waren zudem etwa Indus
Holding , Grand City Properties und der
Immobilien-Vermögensverwalter Patrizia sowie die
Deutsche Pfandbriefbank ./ck/stk