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Deutsche Anleihen: Kursverluste nach Einigung von USA und China im Zollstreit

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein stark gestiegener Risikoappetit der Anleger hat die Kurse deutscher Bundesanleihen am Montag deutlich belastet. Die Einigung im Zollstreit der USA mit China ließ den richtungweisenden Euro-Bund-Future um 0,71 Prozent auf 129,82 Punkte fallen. Im Gegenzug zog die Rendite der als sicher geltenden, zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,64 Prozent an. Dies ist das Niveau von Anfang April.

Auch europaweit, in Nordamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum stiegen die Renditen teils deutlich. Die internationalen Aktienmärkte legten spürbar zu, wenngleich die Gewinne an der Frankfurter Börse zum Handelsschluss deutlich zusammengeschmolzen waren. Der Leitindex Dax war allerdings am Freitag auf ein Rekordhoch gestiegen, sodass die Dynamik hierzulande zu Wochenbeginn nicht mehr so hoch war.

China und die USA beschlossen eine deutliche Senkung ihrer gegenseitigen Zölle. Die Regelung gilt vorübergehend für 90 Tage. Demnach sinken US-Zölle auf chinesische Importe auf 30 Prozent. Zuvor lagen diese bei 145 Prozent. Die Aufschläge Pekings gegen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen von 125 auf 10 Prozent zurück.

Die Lage habe sich damit vorerst deutlich entspannt, schrieb Analyst Bernd Weidensteiner von der Commerzbank und fuhr fort: "Insbesondere das Risiko einer US-Rezession bei gleichzeitig massiv steigender Inflation hat sich verringert."

Es werde nun erst einmal weiter verhandelt, betonte Weidensteiner. Ein Erfolg dieser Gespräche sei derweil nicht garantiert, insbesondere weil die US-Regierung den Außenhandel zwischen beiden Ländern ausgeglichener gestalten wolle, was sich nicht mit den chinesischen Interessen decke./la/he

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AXC0249 2025-05-12/17:53

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