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Wiener Börse (Mittag) - ATX weiterhin moderat im Plus / Leitindex legt 0,29 Prozent zu - Freundliches Marktumfeld - Hoffnung auf Fortschritte in den Verhandlungen zwischen USA und China stützten Börsen - Ölwerte gesucht

Die Wiener Börse hat sich am Freitag zu Mittag mit leichten Kursgewinnen in einem freundlichen europäischen Marktumfeld gezeigt. Der heimische Leitindex ATX kletterte bis 12.15 Uhr um 0,29 Prozent auf 4.306,12 Punkte. Angetrieben wurden die Börsen von der Aussicht auf eine mögliche Deeskalation im Handelskonflikt.

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag ein erstes Handelsabkommen nach der Verhängung weltweiter Zölle vermeldet. In einem live im Fernsehen übertragenen Telefonat gab er zusammen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer die Vereinbarung bekannt, deren Details noch ausgearbeitet werden sollen.

Die Einigung der USA und Großbritannien auf einen Handelspakt machte an den Märkten Hoffnung auf Fortschritte bei den Verhandlungen mit China. US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer wollen am Wochenende in der Schweiz mit Vertretern der Volksrepublik China für Gespräche zusammentreffen.

Mit Blick auf die Branchentafel zeigten sich in Wien Ölwerte gut gesucht. OMV stiegen um 1 Prozent. Die Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann legten 4,8 Prozent zu und waren damit die stärksten Verlaufsgewinner im prime market. Ebenfalls höher zeigten sich Versorger. EVN kletterten um 0,9 Prozent, Verbund verbesserten sich um 0,5 Prozent. Bauaktien gaben nach. Porr ermäßigten sich um 1 Prozent, Papiere der Strabag fielen um 0,2 Prozent.

Agrana-Aktien gewannen nach der Präsentation der Jahresergebnisse des Zuckerkonzerns 1,8 Prozent. Preisdruck bei Zucker und die Schließungen von zwei Zuckerfabriken in Österreich und Tschechien haben den börsennotierten Zuckerkonzern Agrana im Geschäftsjahr 2024/25 deutlich belastet. Das Betriebsergebnis (Ebit) im Zuckersegment drehte von plus 40,4 Mio. Euro auf minus 91,1 Mio. Euro. Das den Aktionären zurechenbare Konzernergebnis lag bei minus 4,3 Mio. Euro nach einem Gewinn von 64,9 Mio. im Vorjahr.

Die gemeldeten Zahlen bestätigten im Wesentlichen die schon publizierten vorläufigen Ergebnisse und brachten keine Überraschung, schrieben die Analysten der Erste Group in einer ersten Reaktion. Der langfristige Unternehmensausblick bleibt zwar vielversprechend, kurzfristig dürfte die Agrana aber weiter mit einem herausfordernden Marktumfeld kämpfen, so die Experten. Sie bleiben daher vorerst bei ihrer "Hold"-Empfehlung für Agrana-Aktien.

Handelsimpulse in Form von wichtigen Konjunkturdaten werden am Freitag nicht mehr erwartet. Die anstehenden Reden von Fed- und EZB-Vertretern dürften das Bild eines Auseinanderdriftens der Zinsen in der Eurozone und den USA lediglich bestätigen, erwarten die Experten der Helaba.

kat/lof

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