OMV erlitt Gewinneinbruch im ersten Quartal / Nettogewinn sank um 70 Prozent - Schwächeres Raffineriegeschäft - Taskforce wegen US-Zöllen - Prognose für Rohölpreis auf 70 Dollar gesenkt - Personalstand stieg um fast 2.400 Mitarbeiter
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Die OMV, Österreichs größter Industriekonzern, hat im ersten Quartal 2025 einen Gewinneinbruch erlitten. Der Nettogewinn schmolz um 70 Prozent auf 143 Mio. Euro, nach 468 Mio. Euro im ersten Quartal 2024. Operativ betrug der Ergebnisrückgang rund ein Fünftel, das um Lagerhaltungskosten bereinigte operative Ergebnis (CCS) sank um 22 Prozent auf 1,16 Mrd. Euro und der Umsatz um 1 Prozent auf 6,22 Mrd. Euro, wie der teilstaatliche ATX-Konzern am Mittwoch mitteilte.
Die OMV führte den Rückgang des operativen Gewinns auf "signifikant" schwächere Ergebnisse im Raffineriegeschäft zurück. Auch das Segment Energy, das die Öl- und Gasförderung umfasst, lieferte weniger Gewinn ab. In der Chemiesparte war das Betriebsergebnis nur leicht rückläufig.
Stern: Raffinieremarge normalisiert sich nach Energiekrise
OMV-Chef Alfred Stern sagte gegenüber der APA, die Raffineriemarge, die in Europa heuer voraussichtlich auf rund 6 Dollar pro Barrel sinken wird, sei eine "Normalisierung" gegenüber den hohen Spannen während der Energiekrise.
Stern strich trotz des Gewinneinbruch die strategischen Fortschritte hervor, die die OMV im ersten Quartal gemacht hat. Es sei das erste Mal, dass die OMV bei Erdgas nicht mehr von einem Lieferanten, der russischen Gazprom, abhängig sei und mit dem Borouge-Deal entstehe mit Sitz und Börsennotiz in Wien der weltweit viertgrößte Kunststoffhersteller, mit einem Wert von 60 Mrd. Dollar.
OMV richtete wegen Zöllen Taskforce ein
Die OMV richtete wegen des Handelsstreits von US-Präsident Donald Trump eine eigene Taskforce ein, die die Auswirkungen der US-Zölle auf die OMV analysieren soll. Die direkten Folgen seien zwar gering, "aber im Falle einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage rechnen wir mit negativen Auswirkungen auf die Nachfrage und die Preise", heißt es in dem Quartalsbericht. Ihre Prognose für den Brent-Rohölpreis senkte sie von 75 auf 70 Dollar.
Die Zahl der weltweiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg um 11 Prozent auf 23.463.
pro/ivn
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