Wiener Aktienmarkt vorbörslich schwächer erwartet / ATX-Indikation notiert mit minus 0,59 Prozent, Zahlenvorlagen von BAWAG, Mayr-Melnhof, Warimpex und Pierer Mobility
Die Wiener Börse dürfte am Dienstag den Handel mit einer schwächeren Tendenz aufnehmen. Eine Indikation auf den Leitindex ATX signalisierte rund 50 Minuten vor Sitzungsbeginn einen Abschlag von 0,59 Prozent. Der Börsenstart an den wichtigsten europäischen Leitbörsen wird ohne klarem Richtungstrend erwartet.
Die US-Börsen hatten am Vorabend wenig inspirierende Vorgaben geliefert. An der Wall Street hielten sich die Akteure im Vorfeld einer Flut wichtiger Unternehmenszahlen und Konjunkturnachrichten im Laufe der Woche zurück.
Am heimischen Aktienmarkt rückten mit Zahlenvorlagen BAWAG, Mayr-Melnhof, Warimpex und Pierer Mobility in den Fokus. Die BAWAG hat im ersten Quartal 2025 deutlich mehr Gewinn geschrieben als noch ein Jahr zuvor. Der Nettogewinn von 201 Mio. Euro bedeutet eine Steigerung um rund 20 Prozent.
Die Mutter des insolventen Motorradherstellers KTM, Pierer Mobility, hat im Vorjahr beim Betriebsergebnis (EBIT) einen Verlust von 1,188 Mrd. Euro geschrieben. Der Umsatz ist laut vorläufigen Zahlen um 29 Prozent auf 1,879 Mrd. Euro eingebrochen, und auch für heuer werde ein negatives operatives Ergebnis erwartet.
Der Immobilienentwickler Warimpex hat 2024 einen hohen Jahresverlust von 84,8 Mio. Euro eingefahren. Grund dafür sind vor allem Abschreibungen im Zuge des Russland-Exits. Ohne Russland hätten sich die Verluste auf 16,2 Mio. Euro belaufen. Operativ verlief das Geschäft hingegen stabil: Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf 21,5 Mio. Euro, das operative Ergebnis (EBITDA) war mit 1,1 Mio. Euro positiv.
Der Kartonhersteller Mayr-Melnhof verdoppelte den Quartalsgewinn auf 21,1 Mio. Euro.
Am Montag hatte die Wiener Börse mit moderaten Verlusten geschlossen. Der ATX beendete den Tag mit einem kleinen Minus von 0,23 Prozent und 4.052,31 Punkten. Belastet wurde der ATX vor allem von den Abgaben der schwer gewichteten Aktien der Erste Group.
Erste-Aktien verloren 3,1 Prozent. Die Erste Group gab bekannt, dass sie den Kauf einer Beteiligung von 49 Prozent an der polnischen Tochter der spanischen Bank Santander prüft. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses entspricht der Anteil einem Wert von rund 7,3 Mrd. Euro.
Stark gesucht waren zum Wochenstart Strabag-Aktien. Die Titel des Baukonzerns legten nach gut aufgenommenen Jahresergebnissen 7,8 Prozent zu. Österreichs größter Baukonzern meldete für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Steigerung des Konzerngewinns von 31 Prozent auf 823 Mio. Euro.
Die größten Kursgewinner im prime market am Montag:
Strabag +7,78% 74,80 Euro Polytec +7,12% 2,86 Euro Frequentis +5,57% 39,80 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Montag:
RHI Magnesita -4,11% 35,00 Euro Kapsch TrafficCom -3,27% 6,50 Euro Erste Group -3,08% 61,45 Euro
ste/ger
ISIN AT0000999982