FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist auch zum Auftakt
der neuen Woche auf Erfolgskurs geblieben. Der Dax
knüpfte an seine Erholung der vergangenen drei Wochen an und stieg
am Nachmittag um 0,6 Prozent auf 22.380 Punkte. Der MDax
der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,4 Prozent auf
28.400 Zähler zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,7 Prozent auf 5.189 Punkte nach oben.
Den rund 17-prozentigen Dax-Einbruch wegen des US-Zollkonflikts im
April hat der Leitindex inzwischen wieder wettgemacht. Zum
Rekordhoch bei 23.476 Punkten von Mitte März fehlen ihm derzeit noch
rund fünf Prozent.
"Mit jedem neuen "Tweet" des US-Präsidenten Donald Trump könnte die
Stimmung an der Börse wieder kippen", warnt Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar von RoboMarkets. Vor allem China stellt sich weiter
angriffslustig gegen den Mann im Weißen Haus, zeigt ihm die Krallen
und lässt ihn abblitzen. Das dürfte Trump sich nicht lange gefallen
lassen.
Unter den Einzelwerten nahm die Airbus -Aktie die
Dax-Spitze ein mit plus 3,2 Prozent. Der weltgrößte Flugzeugbauer
einigte sich nun endgültig auf die Übernahme von einigen
Vermögenswerten von Spirit Aerosystems . Airbus erhält
439 Millionen US-Dollar für den Kauf der verlustbringenden Anlagen,
die Teile für den europäischen Flugzeughersteller produzieren. Die
Transaktion soll im dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein, sofern
die Behörden den Zukauf genehmigen.
Traton waren mit einem Kursgewinn von 4,8 Prozent der
Top-Wert im MDax. Die Lkw-Holding innerhalb es Volkswagen-Konzerns
hatte am Morgen endgültige Quartalszahlen vorgelegt. Analysten
lobten vor allem die Auftragslage und den bestätigten Ausblick.
BASF gewannen 1,3 Prozent. Für die Kursgewinne sorgte
ein Bericht der niederländischen Finanzzeitung "Het Financieele
Dagblad", wonach Akzo Nobel "ernsthaft interessiert"
an BASF Coatings sei, dem Geschäft mit Oberflächenlösungen.
Die Aktien der Rückversicherer Munich Re und Hannover
Rück litten mit Verlusten von 1,7 beziehungsweise 2,0
Prozent unter einem Analystenurteil der britischen Bank HSBC. Diese
strich ihre Kaufempfehlung für beide Werte und stufte sie auf "Hold"
ab.
Jefferies-Analyst Graham Hunt äußerte sich unterdessen vorsichtiger
über den Flughafenbetreiber Fraport . Die Kursrally
der Aktie in den vergangenen Monaten hält er wegen des zunehmend
trüberen Wirtschaftsumfelds für unpassend. Daher kappte er sein
Kursziel auf 52 Euro und stufte das Papier auf "Underperform" ab.
Die Aktie gab am MDax-Ende um 3,6 Prozent nach.
Im Blick steht außerdem der IT-Dienstleister Nagarro ,
der die Veröffentlichung der Jahreszahlen und des Geschäftsberichts
2024 verschoben hat. Diese Verzögerung wird voraussichtlich zu einem
temporären Ausschluss von Nagarro aus dem SDax
führen. Die Analysten von Oddo BHF nahmen dies zum Anlass, ihr
Anlageurteil von "Outperform" auf "Neutral" zu senken. Für die
Papiere ging es am SDax-Ende um knapp 14 Prozent abwärts.
Die Anteilsscheine von Continental , Merck KGaA
und Bayer werden an diesem Montag mit
Dividendenabschlägen gehandelt./edh/mis