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Wiener Börse (Mittag) - ATX legt 0,42 Prozent zu / Zollentwicklungen weiterhin im Fokus - Palfinger nach Zahlen sehr fest

Die Wiener Börse hat sich am Freitagvormittag mit moderaten Kursgewinnen gezeigt. Bis kurz nach 12.00 Uhr kletterte der heimische Leitindex ATX um 0,42 Prozent auf 4.042,33 Einheiten. Auch der breiter gefasste ATX Prime stieg um 0,48 Prozent auf 2.034,72 Einheiten. Die wichtigsten europäischen Handelsplätze lagen ebenfalls höher. Positive Vorgaben kamen von der Wall Street und aus Asien.

Weiterhin bestimmen die Entwicklungen rund um die US-Zollpolitik das Geschehen an den Märkten. Die hohen Strafzölle von US-Präsident Donald Trump auf Importe haben die Stimmung unter den deutschen Exporteuren im April auf den niedrigsten Stand seit fast fünf Jahren gedrückt. Das Barometer für die Exporterwartungen brach von minus 2,3 Zählern im März auf minus 9,8 Punkte ein.

Zuletzt gab es allerdings leichte Entspannungssignale von der Zollfront. China geht im Handelskonflikt auf die USA zu: Einige Importe aus den Vereinigten Staaten könnten von dem auf 125 Prozent heraufgesetzten Zollsatz ausgenommen werden, sagte ein Insider am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die konjunkturellen Sorgen bleiben aber weiterhin erhöht, die mache sich an nachgebenden Stimmungsindikatoren bemerkbar, schreibt die Helaba. "So wundert es nicht, dass die Zinssenkungsfantasie ausgeprägt ist. Zuletzt haben sich diverse EZB-Vertreter für Lockerungsmaßnahmen ausgesprochen. Laut Ratsmitglied Rehn sollte ein großer Zinsschritt nicht ausgeschlossen werden", so die Experten weiter.

In Wien standen Palfinger nach der Vorlage von Zahlen im Fokus. Der Kranhersteller hat im ersten Quartal bei einem leichten Umsatzrückgang ein Drittel weniger Gewinn erwirtschaftet. Dennoch blickt das Unternehmen optimistisch auf das Gesamtjahr 2025, es werde "das zweitbeste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte" angestrebt, heißt es vom Konzern. Vor allem in Europa seien die Aufträge gestiegen, damit sollte es "ab dem zweiten Halbjahr eine sehr gute Ergebnisentwicklung" geben. Auch die Experten der Erste Group bewerten die Zahlen in einer ersten Reaktion als positiv. Palfinger-Papiere legten bis Mittag um deutliche 2,8 Prozent zu.

In der außerordentlichen Hauptversammlung der Pierer Mobility, Mutter des insolventen Motorradherstellers KTM, sollte Freitagvormittag neues Geld aufgestellt werden. Anlass, die Aktionäre zusammenzurufen, war, dass wegen hoher Verluste im Geschäftsjahr 2024 das halbe Grundkapital verloren ging. Um den Sanierungsplan für KTM mit einer 30-Prozent-Barquote am 23. Mai erfüllen zu können, ist eine Kapitalerhöhung von 350 Mio. Euro nötig. Daraus wird jedoch vorerst nichts. Die Aktien von Pierer Mobility kletterten um 3,8 Prozent nach oben.

Sehr fest zeigten sich auch FACC (plus 4,1 Prozent) und RHI Magnesita (plus 2,8 Prozent). Schwächer tendierten dagegen die Bankenwerte von Raiffeisen Bank International (minus 0,7 Prozent) und BAWAG (minus 0,2 Prozent), während es beim Branchenkollegen und ATX-Schwergewicht Erste Group (plus 1,2 Prozent) nach oben ging.

kat/mik

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