dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 23.04.2025 - 15.15 Uhr
ROUNDUP: SAP verdient deutlich mehr als gedacht - Aktie erholt sich
rasant
WALLDORF - Europas größter Softwarehersteller SAP hat
im ersten Quartal von seinem großen Stellenabbau aus dem Vorjahr
profitiert und damit dem schwierigen Wirtschaftsumfeld getrotzt. In
den ersten drei Monaten kamen Kosteneinsparungen durch wegfallende
Stellen zum Tragen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor
Zinsen und Steuern stieg im Jahresvergleich um 60 Prozent auf 2,46
Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht am
Dienstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Das war deutlich mehr
operativer Gewinn als von Analysten erwartet. Der Aktienkurs erholte
sich nach dem Rücksetzer der vergangenen Wochen deutlich, obwohl die
Führungsriege um Christian Klein angesichts des Zollkonflikts
vorsichtigere Töne anschlug.
ROUNDUP/EU-Kommission: 700 Millionen Euro Strafe für Apple und Meta
BRÜSSEL - Die EU-Kommission verhängt gegen die US-Techkonzerne Apple
und Meta Strafen in Höhe von 500
Millionen und 200 Millionen Euro. Die Firmen haben nach Ansicht der
Behörde europäisches Digitalrecht verletzt. Gegen die Strafen kann
noch vor Gericht vorgegangen werden. Apple kündigte bereits an, die
Strafe juristisch anzufechten. Konkret sollen die US-Unternehmen
laut Kommission gegen das sogenannte Gesetz über digitale Märkte
(DMA) verstoßen haben. Mit der Verordnung soll zum Beispiel
sichergestellt werden, dass mit einer marktbeherrschenden Stellung
keine anderen Anbieter benachteiligt werden. Es ist das erste Mal,
dass die Kommission Strafen unter dem DMA verhängt.
ROUNDUP/Grünen-Chefin: EU-Strafen gegen Meta und Apple wichtiges
Signal
BERLIN - Die von der EU-Kommission verhängten Strafen gegen die
US-Technologiekonzerne Apple und Meta
sind auch Sicht der Grünen-Vorsitzenden Franziska Brantner ein
wichtiges Signal. Sie zeigten, dass die Europäische Union "kein
rechtsfreier Raum" sei, auch nicht für US-Techkonzerne, sagte
Brantner der Deutschen Presse-Agentur.
Tesla mit Umsatzrückgang und Gewinneinbruch
AUSTIN - Tesla hat das vergangene Quartal nach einem
Modellwechsel und Kontroversen um die politische Rolle von
Firmenchef Elon Musk mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn
abgeschlossen. Der Erlös fiel im Jahresvergleich um neun Prozent auf
gut 19,3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag nach
US-Börsenschluss mitteilte. Unter dem Strich brach der Gewinn um 71
Prozent auf 409 Millionen Dollar. Tesla verfehlte mit den Zahlen die
Erwartungen der Analysten. Sie hatten beim Umsatz im Schnitt mit gut
21 Milliarden Dollar gerechnet. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie
kam Tesla auf 0,27 Dollar, während am Markt im Schnitt 0,39 Dollar
erwartet worden waren. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um
knapp ein Prozent nach.
Boeing verbrennt weniger Geld als gedacht
ARLINGTON - Der kriselnde Flugzeugbauer Boeing ist
nach sechs Verlustjahren in Folge mit einem kleineren Minus ins Jahr
gestartet. Unter dem Strich stand für das erste Quartal ein
Fehlbetrag von 31 Millionen US-Dollar (27 Mio Euro) nach einem
Verlust von 355 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie der
Airbus-Konkurrent am Mittwoch in Arlington mitteilte.
Dies verdankte der Hersteller vor allem deutlich gestiegenen
Flugzeug-Auslieferungen, nachdem er seine Produktion nach einem
Beinahe-Unglück einer Boeing 737 Max ein Jahr zuvor deutlich hatte
drosseln müssen.
Kreise/Erneut Kahlschlag bei Intel: Gut ein Fünftel der Stellen
sollen wegfallen
SANTA CLARA - Dem kriselnden Halbleiterkonzern Intel
steht nach Bloomberg-Informationen ein weiterer tiefgreifender
personeller Einschnitt bevor. Das US-Unternehmen werde noch in
dieser Woche den Abbau von mehr als einem Fünftel der Belegschaft
verkünden, berichtete die Nachrichtenagentur am Mittwoch unter
Berufung auf eine in die Pläne eingeweihte Person. Mit dem Schritt
solle das Management des Konzerns verschlankt werden, um wieder mehr
auf eine durch Ingenieurswissen getriebene Kultur zu setzen, hieß
es. Ein Konzernsprecher lehnte auf Anfrage von Bloomberg einen
Kommentar ab.
US-Telekomkonzern AT&T gewinnt Hunderttausende von Neukunden
DALLAS - Der US-Telekomkonzern AT&T hat im ersten
Quartal in einem hart umkämpften Mobiltelefonmarkt mehr Neukunden
gewonnen als erwartet. In den ersten drei Monaten des Jahres
entschieden sich netto rund 324.000 neue Kunden für einen
Mobilfunkvertrag, wie das Unternehmen am Mittwoch in Dallas
mitteilte. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Für
denselben Zeitraum hatte der Konkurrent Verizon Communications tags
zuvor einen Verlust von Mobilfunkkunden gemeldet. Im vorbörslichen
Handel gewann die AT&T-Aktie rund vier Prozent.
Konsumgüterkonzern Reckitt kämpft mit Umsatzrückgang - Kerngeschäft
solide
LONDON - Der Konsumgüterkonzern Reckitt hat im ersten
Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahr. Verantwortlich dafür waren
die zum Verkauf stehenden Randgeschäfte, darunter die US-Tochter für
Baby- und Kleinkindernahrung, wie das Unternehmen am Mittwoch in
London mitteilte. Die Erlöse sanken um 1,4 Prozent auf rund 3,7
Milliarden Pfund (etwa 4,3 Mrd Euro). Das Kerngeschäft, welches 71
Prozent des Umsatzes ausmacht, stieg hingegen leicht um 0,3 Prozent.
Organisch - sprich währungs- und portfoliobereinigt - legte es um
3,1 Prozent zu und damit etwas stärker als von Analysten erwartet.
Wichtigster Treiber war dabei die anhaltend hohe Nachfrage in den
Wachstumsmärkten, die mit 40 Prozent den Löwenanteil zum
Reckitt-Kerngeschäft beitragen.
Gewinnsprung bei GE Vernova - Anhaltender Boom bei Gas- und
Netztechnik
CAMBRIDGE - Der Energietechnikkonzern GE Vernova hat
im ersten Quartal von einem starken Gas- und Netztechnikgeschäft
profitiert und den Umsatz kräftig gesteigert. Die Erlöse steigen um
elf Prozent auf gut acht Milliarden US-Dollar, wie der Konkurrent
von Siemens Energy am Mittwoch in Cambridge
(Massachusetts) mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, sprich
währungs- und portfoliobereinigt, lag das Plus bei 15 Prozent. Das
um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen wurde mit 457 Millionen Dollar mehr als verdoppelt.
Unter dem Strich erzielte GE Vernova einen Gewinn von 264 Millionen,
nach einem Verlust von 106 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.
Weniger Essensbestellungen bremsen Lieferando-Mutter Just Eat
Takeaway aus
AMSTERDAM - Die Kunden der Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway
haben im ersten Quartal nur zögerlich Essen bestellt.
Der Bruttowarenwert (GTV) in Europa, Großbritannien und Irland legte
bei konstanten Wechselkursen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2
Prozent auf rund 4,1 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am
Mittwoch in Amsterdam bekannt gab. In weiteren Regionen weltweit
sank der Bruttowarenwert sogar prozentual zweistellig, sodass er
konzernweit bei rund 4,7 Milliarden Euro verharrte. Dabei hatte der
Essenslieferant rund um den Globus mit einer rückläufigen Zahl an
Bestellungen zu kämpfen.
Danone startet mit Umsatzplus ins neue Jahr
PARIS - Der französische Lebensmittelkonzern Danone
ist mit einem Umsatzplus in das neue Jahr gestartet. Dabei
profitierte das Unternehmen von einer anhaltend hohen Nachfrage aus
China und den nordasiatischen Ländern. Die Erlöse stiegen im ersten
Quartal um 0,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, wie Danone am
Mittwoch in Paris mitteilte. Negativ ins Gewicht fielen dabei
weggefallene Umsätze aus Verkäufen von Geschäftsteilen sowie
Wechselkurseffekte durch die Aufwertung des Euro. Organisch - sprich
währungs- und portfoliobereinigt - verzeichnete das Unternehmen ein
Plus von 4,3 Prozent - das Wachstum war dabei sowohl durch
gestiegene Mengen als auch anziehende Preise getrieben. Der
Aktienkurs stieg am Vormittag um 0,58 Prozent, hinkte dem
Gesamtmarkt damit aber hinterher.
Lkw-Bauer Volvo steht weiter unter Druck - mehr Aufträge
STOCKHOLM - Der Lkw-Bauer Volvo hat im ersten Quartal
vor allem wegen der schwachen europäischen Märkte einen
Gewinneinbruch erlitten. Das um Sonderposten bereinigte operative
Ergebnis des Konzerns fiel im Jahresvergleich überraschend deutlich
um mehr als ein Viertel auf knapp 13,3 Milliarden schwedische Kronen
(1,2 Mrd Euro), wie der Rivale von Daimler Truck und
der VW -Nutzfahrzeugholding Traton am
Mittwoch in Stockholm mitteilte. Volvo begründete den Rückgang mit
einem geringeren Absatz, einem negativen Marken- und Produktmix
sowie der Umstellung auf eine neue Lkw-Plattform in den USA.
Unternehmenschef Martin Lundstedt betonte außerdem, dass es noch zu
früh sei, die vollen Auswirkungen der US-Zollpolitik zu beurteilen.
Die Aktien fielen im frühen Handel um 1,6 Prozent.
Mehr Fokus auf Tesla: Musk will weniger Regierungskostensenker
spielen
AUSTIN - Tech-Milliardär Elon Musk will sich ab Mai weitgehend aus
der Rolle als Kostensenker von Präsident Donald Trump in Washington
zurückziehen. Stattdessen werde er wieder mehr Zeit mit der Führung
des Elektroauto-Herstellers Tesla verbringen,
kündigte Musk nach Vorlage der Quartalszahlen an. Er wolle aber
weiterhin einen bis zwei Tage pro Woche mit Regierungsaufgaben
verbringen - jedenfalls solange Trump das möchte. Tesla verbuchte
einen Umsatzrückgang und einen Gewinneinbruch.
Fraport-Finanzchef macht Hoffnung auf Dividende spätestens 2026
FRANKFURT - Fraport -Aktionäre können sich zumindest
für kommendes Jahr wieder auf eine Dividende freuen. "Ich denke,
dass wir für das Geschäftsjahr 2026 wieder zu einer Payout Ratio von
40 bis 60 Prozent des Nettoergebnisses zurückkehren werden", sagte
Finanzchef Matthias Zieschang der "Börsen-Zeitung"
(Mittwochausgabe). Für 2025 sei eine Dividendenzahlung nicht
ausgeschlossen, wenn, dann dürfte sie aber unter 40 Prozent des
Nettoergebnisses liegen, wiederholte der Manager frühere Aussagen
des Unternehmens.