Konsumgüterkonzern Reckitt kämpft mit Umsatzrückgang - Kerngeschäft solide
LONDON (dpa-AFX) - Der Konsumgüterkonzern Reckitt hat
im ersten Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahr. Verantwortlich
dafür waren die zum Verkauf stehenden Randgeschäfte, darunter die
US-Tochter für Baby- und Kleinkindernahrung, wie das Unternehmen am
Mittwoch in London mitteilte. Die Erlöse sanken um 1,4 Prozent auf
rund 3,7 Milliarden Pfund (etwa 4,3 Mrd Euro). Das Kerngeschäft,
welches 71 Prozent des Umsatzes ausmacht, stieg hingegen leicht um
0,3 Prozent. Organisch - sprich währungs- und portfoliobereinigt -
legte es um 3,1 Prozent zu und damit etwas stärker als von Analysten
erwartet. Wichtigster Treiber war dabei die anhaltend hohe Nachfrage
in den Wachstumsmärkten, die mit 40 Prozent den Löwenanteil zum
Reckitt-Kerngeschäft beitragen.
Die Aktie verlor zum Handelsauftakt mehr als drei Prozent.
RBC-Analyst James Edwardes Jones lobte die Entwicklung in den
Schwellenländern. In Europa und Nordamerika habe Reckitt die
Erwartungen hingegen verfehlt.
Reckitt hatte im vergangenen Jahr sowohl das Baby- und
Kleinkinderernährungsgeschäft Mead Johnson als auch
ein Portfolio von Haushaltsprodukten mit Marken wie Air Wick, Calgon
oder Cillit Bank (Essential Home) zur Disposition gestellt. Von den
betroffenen Haushaltsmarken will sich Reckitt bisherigen Angaben
zufolge bis Ende 2025 trennen - die aktuellen Marktbedingungen
könnten diesen Zeitplan aber ins Wanken bringen, hieß es nun. Für
die eigenständig aufgestellte Mead Johnson wollen die Briten alle
Optionen für einen Ausstieg prüfen.
Die Jahresprognose bekräftigte Reckitt. So will das Unternehmen 2025
im Kerngeschäft ein organisches Wachstum von drei bis vier Prozent
erreichen, im Gesamtkonzern sollen zwei bis vier Prozent erzielt
werden. Dabei geht Reckitt davon aus, dass die Entwicklung von
Essential Home und Mead Johnson sich ab der zweiten Jahreshälfte
verbessern wird./nas/tav/stk