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US-Börsen - Dow Jones gewinnt auf Wochensicht 6,8 Prozent
Die New Yorker Aktienbörse ist am Freitag mit leichteren Kursen ins Wochenende gegangen. Der Dow Jones Industrial Index gab 148,38 Punkte oder 1,87 Prozent auf 7.776,18 Einheiten ab. Der S&P-500 Index verlor 16,92 Punkte (minus 2,03 Prozent) auf 815,94 Zähler. Der Nasdaq Composite Index reduzierte sich um 41,80 Einheiten oder 2,63 Prozent auf 1.545,20 Zähler.
Am Markt war vor allem von Gewinnmitnahmen nach den deutlichen Kursaufschlägen der vergangenen Tage die Rede. Trotz der Verluste zum Wochenschluss konnte der Dow Jones auf Wochensicht deutlich um 6,84 Prozent zulegen. Alle im Dow gelisteten Titel konnten die Woche mit einem Kursaufschlag beenden.
Indes ist die Zahl der Leerverkäufe im März drastisch angestiegen. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg betrug die Anzahl der geliehenen Wertpapiere 16,1 Mrd. Stück. Das ist der höchste Wert seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers.
Von der Konjunkturseite kam ein positiver Impuls. So hat sich das US-Verbrauchervertrauen im März ein wenig aufgehellt. Der von der Nachrichtenagentur Reuters und der Universität Michigan berechnete Index stieg von 56,6 auf 57,3 Einheiten. Volkswirte hatten im Vorfeld mit nur 56,8 Punkten gerechnet. Dennoch sei das Vertrauen noch nahe dem Tiefststand seit drei Jahrzehnten.
Inmitten eines enttäuschenden Umfelds zeigten sich die Anteilsscheine des angeschlagenen Autokonzerns General Motors (GM) gut gesucht. Sie führten die Kurstabelle mit einem Plus von 6,16 Prozent auf 3,62 Dollar an. US-Präsident Barack Obama will am Montag einen Hilfsplan für die kriselnden Autohersteller des Landes bekanntgeben. Die Auto-Task-Force des Präsidenten werde noch vor dem Wochenende zusammenkommen und voraussichtlich einen Plan verabschieden. Ford konnten davon nicht profitieren und verloren 3,40 Prozent auf 2,84 Dollar.
Aktien des Baukonzerns KB Home zählten wie General Motors zu den Gewinnern an der Wall Street. Sie schlossen mit einem Plus von 6,29 Prozent auf 15,05 Dollar. Der fünftgrößte US-Hausbauer hatte im ersten Geschäftsquartal seinen Verlust auf 58,1 Millionen Dollar verringert. In der Vorjahresperiode hatte das Minus noch 268,2 Millionen Dollar betragen.
Die Bankentitel standen im gesamten Verlauf kräftig unter Verkaufsdruck, Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Citigroup verloren 6,76 Prozent auf 2,62 Dollar nach und JP Morgan sanken 5,84 Prozent auf 27,40 Dollar. Bank of America gaben 3,17 Prozent auf 7,34 Dollar ab.
US-Präsident Obama hatte sich am Freitag mit den Vorsitzenden der Citigroup, JP Morgan und Goldman Sachs getroffen, um für die tiefgreifenden Reformen für die Finanzmarktaufsicht zu werben. Der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, sprach anschließend von einer "guten, produktiven und freimütigen" Begegnung. Finanzminister Timothy Geithner hatte am Donnerstag angekündigt, große Finanzkonzerne an die kurze Leine zu nehmen.
Gesunkene Metall- und Ölpreise lasteten auf den Rohstoffwerten. Beim Ölpreis sprachen Experten angesichts der wirtschaftlichen Situation von der Möglichkeit einer Korrektur zurück auf 50 Euro. Chevron schlossen um 1,81 Prozent leichter bei 68,90 Dollar und ExxonMobil gingen mit einem Minus von 1,75 Prozent bei 69,98 Dollar aus dem Handel.
Die Wertpapiere der Unternehmensberatung Accenture brachen um 13,45 Prozent auf 27,66 Dollar ein. Der Konzern hatte enttäuschende Zahlen vorgelegt und angesichts der Konjunkturflaute die Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich nach unten geschraubt.
Amazon-Titel gaben um 4,30 Prozent auf 70,52 Dollar nach. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Werte des Online-Händlers von ihrer "Conviction Buy List" genommen. Die Titel wären nicht mehr billig, so die Experten. (Forts.) sma
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