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Wiener Börse - ATX etwas tiefer ins Osterwochenende / Jedoch klares Wochenplus für Leitindex - Europäische Zentralbank senkt wie erwartet Zinsen - Zurückhaltung vor langem Wochenende

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Einzelwerte ergänzt.
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Der Wiener Aktienmarkt hat am Gründonnerstag etwas nachgegeben. Nach der Erholung zu Wochenbeginn und vor dem langen Osterwochenende gingen die Marktakteure keine größeren Risiken mehr ein, hieß es. Die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) fiel mit Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte wie erwartet aus und beeinflusste die Kurse nicht merklich.

Mit einem Schlussspurt grenzte der ATX höhere Verlaufsabgaben jedoch weitgehend wieder ein und schloss 0,05 Prozent im Minus bei 3.916,09 Punkten. In der verkürzten Karwoche hat sich der Leitindex somit um 5,4 Prozent erholt. Der ATX Prime verlor 0,16 Prozent auf 1.974,73 Zähler. Das europäische Umfeld schloss ebenfalls mit moderaten Abgaben.

Die EZB verringerte den für Banken und Sparer wichtigen Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent. Präsidentin Christine Lagarde sprach von "außergewöhnlich hoher Unsicherheit". Hinweise auf den künftigen Zinskurs vermied sie wie üblich.

Ökonomen sahen jedoch Anzeichen, die tendenziell für weitere Lockerungen sprechen. So sei im Statement der Passus gestrichen worden, wonach die Geldpolitik als "spürbar weniger restriktiv" bezeichnet wurde, merkten die Experten der Helaba an. Mark Wall von der Deutschen Bank zufolge werde in der Beschreibung der Situation mit "außergewöhnlich" hoher Unsicherheit eine Offenheit für eine weitere geldpolitische Lockerung impliziert, sofern der Handelsschock anhalte und sich in den Daten bestätige.

Bei den Wiener Einzelwerten fiel die Meldungslage am letzten Handelstag der Karwoche mager aus. Unter den ATX-Schwergewichten verloren Erste Group 1,5 Prozent. OMV, BAWAG und Verbund legten bis zu 0,7 Prozent zu.

Andritz gewannen 0,3 Prozent auf 53,00 Euro. Analyst Nicolas Kneip von der Wiener Privatbank reduzierte sein Kursziel zwar leicht auf 75,5 Euro, bekräftigte jedoch seine Kaufempfehlung. Die Entwicklung der Auftragseingänge sei sehr ermutigend und zeige das große Potenzial für die kommenden Jahre, so Kneip.

Bauwerte gaben im Einklang mit dem europäischen Sektor nach. Strabag und Porr zollten der jüngsten Erholungsrally Tribut und gaben 2,8 beziehungsweise 3,6 Prozent ab. AMAG verloren inzwischen ex-Dividende 3,6 Prozent.

spa/sto

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