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Lagarde warnt vor den Folgen hoher Unsicherheit durch US-Zollpolitik

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat vor den Folgen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung gewarnt. Der Ausblick für die Wirtschaft werde durch eine "außergewöhnliche Unsicherheit" belastet, sagte Lagarde am Donnerstag nach der Zinsentscheidung. Die Abwärtsrisiken für die weitere konjunkturelle Entwicklung seien gestiegen.

Eine aggressive Zollpolitik der US-Regierung hatte zeitweise zu heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt. Zuletzt hat vor allem ein eskalierender Handelskonflikt zwischen den USA und China die Aussichten für die Weltwirtschaft belastet. Darüber hinaus seien auch geopolitische Spannungen eine "Quelle der Unsicherheit" für die weitere konjunkturelle Entwicklung, warnte die Notenbankerin.

Allerdings sieht Lagarde für das erste Quartal Anzeichen für ein Wirtschaftswachstum in der Eurozone. So hätten sich zuletzt Anzeichen einer Stabilisierung in der angeschlagenen Industrie gezeigt. Darüber hinaus dürfte sich die Inflation nach Einschätzung der EZB weiter abschwächen. Nach Einschätzung von Lagarde könnten auch die jüngst deutlichen Kursgewinne des Euro die Inflation dämpfen.

Zuvor hatte die Notenbank wie erwartet die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins liegt damit bei 2,25 Prozent. Es war die mittlerweile siebte Senkung seit der Zinswende im vergangenen Sommer./jkr/jsl/he

AXC0186 2025-04-17/15:18

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