Wiener Börse (Nachmittag) - ATX nach EZB-Entscheid weiter im Minus / Europäische Zentralbank senkt wie erwartet Zinsen - Zurückhaltung vor langem Wochenende - Bauaktien schwächeln
Der Wiener Aktienmarkt hat am Gründonnerstag nachgegeben. Nach der Erholung zu Wochenbeginn und vor dem langen Osterwochenende gehen die Marktakteure keine größeren Risiken mehr ein, hieß es. Die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) fiel mit Zinssenkungen um 25 Basispunkte wie erwartet aus und beeinflusste die Kurse nicht merklich.
Kurz nach 14.30 Uhr notierte der ATX um 0,42 Prozent im Minus bei 3.901,49 Punkten und damit etwa so hoch wie vor der Zinsentscheidung. Der ATX Prime verlor 0,52 Prozent auf 1.967,74 Zähler. Das europäische Umfeld tendierte ebenfalls mit moderaten Abgaben.
Die EZB verringerte den für Banken und Sparer wichtigen Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent. Auf den weiteren Zinspfad wollen sich die Währungshüter nicht festlegen. Insbesondere in der gegenwärtigen Situation, die von außergewöhnlich hoher Unsicherheit geprägt sei, werde die Festlegung des angemessenen geldpolitischen Kurses von der Datenlage abhängen, heißt es im Statement der Notenbanker.
Die Entscheidung war angesichts der Abwärtsrisiken für die Konjunktur und Inflation am Markt so erwartet worden. "Außerdem sendet die EZB das Signal, dass sie bereit steht, Maßnahmen gegen die Verunsicherung an den Finanzmärkten zu ergreifen", kommentierten die Experten der LBBW. Sofern sich an den Rahmendaten nicht viel ändere, sei bis Jahresende mit zwei weiteren Zinssenkungen um 25 Basispunkten zu rechnen.
Bei den Wiener Einzelwerten fiel die Meldungslage am letzten Handelstag der Karwoche mager aus. Unter den ATX-Schwergewichten verloren OMV, Andritz, BAWAG und Erste Group bis zu ein Prozent. Verbund drehten hingegen auf plus 0,2 Prozent.
Bau- und Telekomwerte gaben im Einklang mit den europäischen Sektoren nach. Telekom Austria verloren 0,9 Prozent. Strabag und Porr zollten der jüngsten Erholungsrally Tribut und gaben bis zu 3,8 Prozent ab. AMAG verloren inzwischen ex-Dividende 4,8 Prozent.
spa/sto
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