Aktien New York: Deutliche Verluste - Fed-Chef warnt vor Auswirkungen der Zölle
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch ihre bereits
deutlichen Tagesverluste ausgeweitet. Für zusätzlichen Druck sorgten
Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Seiner Meinung nach
könnten die negativen Auswirkungen der US-Importzölle auf die
Inflation anhaltend sein.
Besonders deutlich nach unten ging es für die konjunktursensiblen
Technologie-Aktien. Hier lasteten auch ein überraschend schwacher
Auftragseingang des weltweit größten Chip-Maschinenbauers ASML
sowie verschärfte Einschränkungen für Lieferungen von
KI-Chips nach China durch die US-Regierung auf der Stimmung.
Für den von den großen Technologiewerten dominierten Nasdaq 100
ging es um 3,15 Prozent auf 18.236,17 Punkte nach
unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 1,52
Prozent auf 39.755,06 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500
büßte 2,24 Prozent auf 5.275,68 Zähler ein.
Die Liefereinschränkungen führen bei Nvidia zu Einbußen in
Milliardenhöhe. Der Konzern wird eine Belastung von 5,5 Milliarden
US-Dollar im Zusammenhang mit Lagerbeständen und Kaufzusagen
verbuchen. Die Aktien des Unternehmens sackten am Dow-Ende um 8,5
Prozent ab.
Von den US-Exportkontrollen nach China ist auch AMD
betroffen. Dieser Chipkonzern bezifferte die Kosten auf bis zu 800
Millionen Dollar. Die Anteilscheine von AMD verloren ebenfalls mehr
als acht Prozent.
Die Liefereinschränkungen und die unerwartet schwachen Aufträge von
ASML im ersten Quartal zogen auch die Kurse anderer Branchengrößen
mit nach unten. So büßten Micron , Broadcom
und Applied Materials zwischen 2,6 und
5,3 Prozent ein.
An der Dow-Spitze stiegen die Anteilscheine von Travelers
um 1,6 Prozent. Der Versicherungskonzern erlitt zwar
wegen der verheerenden Waldbrände in Kalifornien Anfang des Jahres
einen Gewinneinbruch. Bereinigt um Sonderposten schnitt das
Unternehmen aber beim Gewinn je Aktie besser ab als erwartet. Die
Quartalsdividende soll um fünf Prozent auf 1,10 Dollar steigen.
Die Aktien von Hertz sprangen zuletzt um gut 19
Prozent auf 4,35 Dollar in die Höhe. Der Hedgefonds Pershing Square
Capital Management des bekannten Investors Bill Ackman gab eine
große Beteiligung an dem angeschlagenen Autovermieter bekannt. Die
Hertz-Papiere notieren aktuell deutlich unter ihrem Wert unmittelbar
nach Beendigung des Insolvenzverfahrens 2021. Das Unternehmen hat
auf Elektrofahrzeuge von Tesla gesetzt, die aber bei
den Kunden unbeliebt und im Unterhalt teuer waren. Aktuell arbeitet
Hertz daran, seine Flotte zu erneuern und das Unternehmen für
Wachstum zu positionieren./la/he