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Wiener Börse (Mittag) - ATX 0,6 % im Minus, Zollkonflikt im Fokus / Wienerberger und Raiffeisen schwach - Impulse von US-Daten am Nachmittag und EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag erwartet

Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch zu Mittag weiter mit Verlusten gezeigt. Der Wiener Aktienindex ATX hielt gegen 12 Uhr mit einem Minus von 0,60 Prozent bei 3.891,99 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,62 Prozent auf 1.963,96 Zähler. Andere Börsen in Europa konnten ihre Verluste aus dem Frühhandel teilweise eingrenzen und lagen damit ähnlich stark im Minus. Belastet wurden die Märkte vom Ausbleiben von Fortschritten im Zollkonflikt der USA mit China.

US-Präsident Donald Trump sagte: "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen". Trump hatte Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt. Peking hatte darauf mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagiert.

Größere Abgaben gab es zu Mittag in Wienerberger und Raiffeisen Bank International. Die Aktien der beiden ATX-Schwergewichte gaben jeweils gut 2 Prozent nach. Unter den Verlierern fanden sich auch die Titel des Halbleiterherstellers AT&S mit einem Minus von 1,4 Prozent.

Europaweit kamen Aktien aus der Branche am Mittwoch unter Druck. Belastet wurden die Titel von schlecht aufgenommenen Zahlen des niederländischen Halbleiterkonzerns ASML. Zudem drückt auf die Stimmung, dass der Halbleiter-Gigant Nvidia von der US-Regierung mit verschärften Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China konfrontiert wird.

Gegen den Trend gesucht waren Telekom Austria und VIG und stiegen um über zwei Prozent. Fest zeigten sich auch EVN, die Aktien des Stromversorgers legten 1,6 Prozent zu.

Nachrichten gab es in der Früh vom Flughafen Wien. Der Airport hat in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres um 1,8 Prozent mehr Passagiere abgefertigt als im Jahr zuvor. An der Börse wurden die Aktien des Flughafen Wien bis dato nicht gehandelt.

Impulse für die Börsen könnten jetzt die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten bringen. Erwartet werden Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion. "Vor allem der Einzelhandel hat seit Jahresanfang enttäuscht und die konjunkturellen Sorgenfalten vertieft. Im März zeichnet sich eine Erholung ab", schreiben die Analysten der Helaba. Die Konjunktursorgen dürften aber trotz positiver Einzelhandelsdaten nicht kleiner werden, so die Experten.

Mit Spannung erwartet wird an den Märkten auch die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet eine Leitzinssenkung im Ausmaß von 25 Basispunkten. Der Zollkonflikt in den USA sorgt für ein schwieriges Umfeld für die EZB. Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ist schwer vorherzusehen. Auch wenn die Zölle gegen die EU teilweise wieder zurückgenommen wurden, sind sie doch deutlich höher als zuvor. Der Ausblick auf Inflation und Wirtschaftswachstum dürfte daher im Blick stehen.

mik/lof

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