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Wiener Börse am Vormittag im Minus - ATX verliert 0,8 Prozent / Zollkonflikt belastet weiter - Wienerberger und voestalpine schwach - AT&S in schwachem Branchenumfeld im Minus - Impulse von US-Daten am Nachmittag erwartet

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Details zu Einzelaktien, Ausblick auf EZB-Entscheidung
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Die Wiener Börse ist am Mittwoch mit Verlusten in den Handel gestartet. Der Wiener Aktienindex ATX hielt gegen 10 Uhr mit einem Minus von 0,75 Prozent bei 3.885,96 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime fiel ebenfalls um 0,75 Prozent auf 1.961,29 Zähler. An anderen Börsen ging es etwas deutlicher nach unten. Der DAX und der Euro-Stoxx-50 lagen jeweils mehr als ein Prozent im Minus. Belastet wurden die Märkte vom Ausbleiben von Fortschritten im Zollkonflikt der USA mit China.

Im Zollkrieg zwischen den USA und China gibt es keine Fortschritte. US-Präsident Donald Trump sagte: "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen". Trump hatte Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt. Peking hatte darauf mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagiert.

Unter den Verlierern fanden sich im Frühhandel die Aktien des Halbleiterherstellers AT&S mit einem Minus von 1,9 Prozent. Europaweit kamen Aktien aus der Branche am Mittwoch unter Druck. Belastet wurden die Titel von schlecht aufgenommenen Zahlen des niederländischen Halbleiterkonzerns ASML. Zudem drückt auf die Stimmung, dass der Halbleiter-Gigant Nvidia von der US-Regierung mit verschärften Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China konfrontiert wird.

Unter Druck kamen am Vormittag auch die Aktien der Schwergewichte Wienerberger und voestalpine und verloren jeweils knapp 3 Prozent. Gegen den Trend gesucht waren EVN, die Aktien des Stromversorgers legten 1,2 Prozent zu.

Nachrichten gab es in der Früh vom Flughafen Wien. Der Airport hat in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres um 1,8 Prozent mehr Passagiere abgefertigt als im Jahr zuvor. An der Börse wurden die Aktien des Flughafen Wien bis dato nicht gehandelt.

Impulse für die Börsen könnten die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten bringen. Erwartet werden Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion. "Vor allem der Einzelhandel hat seit Jahresanfang enttäuscht und die konjunkturellen Sorgenfalten vertieft. Im März zeichnet sich eine Erholung ab", schreiben die Analysten der Helaba. Die Konjunktursorgen dürften aber trotz positiver Einzelhandelsdaten nicht kleiner werden, so die Experten.

Mit Spannung erwartet wird an den Märkten auch die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet eine Leitzinssenkung im Ausmaß von 25 Basispunkten. Der Zollkonflikt in den USA sorgt für ein schwieriges Umfeld für die EZB. Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ist schwer vorherzusehen. Auch wenn die Zölle gegen die EU teilweise wieder zurückgenommen wurden, sind sie doch deutlich höher als zuvor. Der Ausblick auf Inflation und Wirtschaftswachstum dürfte daher im Blick stehen.

mik/lof

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