WOCHENAUSBLICK: Volatilität am Aktienmarkt bleibt - Vertrauen in USA schwindet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngst heftigen Turbulenzen an den Börsen
wegen der kaum berechenbaren Handelspolitik von US-Präsident Donald
Trump dürfte die Märkte auch in der Karwoche bewegen. Der Dax
Denn die von Trump für 90 Tage ausgesetzten Zölle für die meisten Länder bedeuten nicht das Ende des Zollstreits, zumal der Handelskrieg zwischen den USA und China weiter eskaliert. Beide Länder überziehen sich mit immer höheren Zöllen und Gegenzöllen.
In diesem Umfeld scheint es Anlegern zunehmend schwer zu fallen, vernünftig zu investieren. Selbst US-Staatsanleihen - bislang in unsicheren Zeit ein Hort der Sicherheit - werden gemieden, wie am jüngsten Renditeanstieg gerade bei Papieren mit längerer Laufzeit zu beobachten war.
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, spricht daher von einem Vertrauensverlust gegenüber der gesamten US-Wirtschaft. Dieser werde bleiben, unabhängig davon, welche Zollsätze in den kommenden Wochen wieder zurück-verhandelt werden. "Finanzinvestoren wie auch international aufgestellte Unternehmen sind nachhaltig verunsichert, welche Sicherheit die größte Volkswirtschaft und der größte Kapitalmarkt der Welt künftig für Investitionen noch bietet", schrieb Kater.
Die mit dem Zollkonflikt einhergehenden Rezessionsrisiken dürften Einfluss haben auf die Entscheidungen der großen Notenbanken. Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Gründonnerstag den Leitzins um nochmals 0,25 Prozentpunkte senken wird. Die Risiken für Wirtschaftswachstum und Inflation hätten wegen der Zoll-Kapriolen von US-Präsident Trump deutlich zugenommen, hieß es dazu von der Commerzbank.
Ob niedrigere Zinsen - wie eigentlich üblich - im aktuellen Zoll-Umfeld Aktienkäufe attraktiver machen, darf bezweifelt werden. Die Commerzbank geht denn auch davon aus, dass in den kommenden Wochen die negativen Auswirkungen der hohen politischen Unsicherheit in den USA den Ausblick für Aktien trüben werden und Analysten beginnen dürften, ihre optimistischen Prognosen für die Unternehmensgewinne nach unten zu revidieren.
So werden Anleger in der gerade beginnenden Bilanzsaison der
Unternehmen wohl weniger auf das achten, was im vergangenen Quartal
war, sondern mehr noch als sonst sich für die Ausblicke
interessieren. Am Montag geht in den USA die
Quartalsberichterstattung im Bankensektor mit Zahlen von Goldman
Sachs
In Deutschland werden ebenfalls am Dienstag Umsatzzahlen des
Konsumgüterherstellers Beiersdorf
Bei den am Donnerstag anstehenden Unternehmenszahlen des
US-Streaminganbieters Netflix
Wegen Ostern ist die neue Handelswoche verkürzt. Am Karfreitag sind die Börsen in Europa und den USA geschlossen. In Japan und China wird gehandelt./ajx/ag
ISIN DE0008469008
AXC0184 2025-04-11/14:04
Relevante Links: ASML Holding N.V., Citigroup Inc., Bank of America Corp., Netflix Inc., Sartorius AG, LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE, Beiersdorf AG, Goldman Sachs Group Inc.