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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX weitet Minus auf 3,38 Prozent aus / Zollkonflikt zwischen den USA und China eskaliert - Die zwei weltgrößten Volkswirtschaften erhöhen gegenseitig die Importzölle und schüren Rezessionsängste

Die Gegenreaktion Chinas auf die zusätzlichen US-Zölle hat am Mittwochnachmittag den Verkaufsdruck an den europäischen Aktienmärkten verschärft. Die Wiener Börse präsentierte sich ebenfalls tiefrot. Der heimische Leitindex ATX büßte kurz vor 14 Uhr satte 3,38 Prozent auf 3.580,42 Einheiten ein.

Der Handelsstreit der USA mit dem Rest der Welt (außer Russland) ist nach wie vor das dominierende Thema an den Märkten und die weitere Eskalation im Konflikt mit China sorgt für neue Verunsicherung, schrieben die Helaba-Analysten. China wird nun weitere Einfuhrzölle auf alle US-Waren in Höhe von 50 Prozent erheben. Ab dem 10. April würden damit neue Zusatzzölle in Höhe von insgesamt 84 Prozent auf alle US-Waren gelten. Die USA erheben inzwischen insgesamt 104 Prozent auf Einfuhren aus China.

"Sowohl Washington als auch Peking geben nicht klein bei und lassen die Muskeln spielen", betonte ein Analyst vom Broker IG Markets. "Dass eine globale Rezession die logische Folge sein könnte, wird anscheinend billigend in Kauf genommen."

In Wien rutschte unter den Schwergewichten die OMV-Aktie um 4,4 Prozent tiefer. Neben der allgemeinen Börsenschwäche wurden die Papiere des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns von dem Abwärtsschub der Rohölpreise zusätzlich belastet. Die Ölpreise sind zur Wochenmitte auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Beim niederösterreichischen Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann gab es einen Kursabschlag von 5,7 Prozent zu beobachten.

Im Technologiebereich sackten AT&S um 5,2 Prozent ab. Klar tiefer ging es auch für die Papiere der schwergewichteten Banken. Raiffeisen Bank International verbilligten sich um starke 4,3 Prozent. BAWAG kamen um 3,8 Prozent zurück und Erste Group ermäßigten sich um 2,9 Prozent.

Im Immobilienbereich rutschten CA Immo sechs Prozent tiefer. Die Titel des Cateringunternehmens DO&CO fielen um 4,5 Prozent. Die Papiere der Baukonzerne Porr und Strabag schwächten sich jeweils um mehr als drei Prozent ab. Wienerberger bauten ein Minus von 4,1 Prozent. Die Titel des Energieversorgers Verbund schwächten sich um 3,1 Prozent ab.

Semperit ermäßigten sich um 1,8 Prozent. Der Gummi- und Kautschukkonzern hat die Ergebnis-Erwartung für das heurige Jahr heruntergeschraubt. Vor dem Hintergrund der von den USA verhängten Zölle und einer verhaltenen Bestelltätigkeit soll das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2025 nun in einer Bandbreite von 65 bis 85 Mio. Euro liegen. Zuletzt hatte das Unternehmen noch eine Spanne von 70 bis 90 Mio. Euro angepeilt.

ste/spa

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