, dpa-AFX

Große US-Banken hängen europäische Konkurrenz ab

FRANKFURT (dpa-AFX) - Europas führende Banken sind im Vergleich zur US-Konkurrenz wieder zurückgefallen. Die zehn größten US-Institute verdienten im vergangenen Jahr zusammen mehr als doppelt so viel wie ihre europäischen Wettbewerber, wie das Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY errechnet hat.

Mit umgerechnet gut 180 Milliarden Euro schnellte der Nettogewinn der US-Top-Ten binnen Jahresfrist in Summe um fast ein Viertel (24 Prozent) nach oben und lag nur knapp unter dem Rekordwert des Jahres 2021 mit seinerzeit fast 184 Milliarden Euro. Spitzenreiter mit weitem Abstand: JPMorgan Chase mit rund 56,5 Milliarden Euro Gewinn.

Dagegen verdienten die zehn nach Bilanzsumme größten Banken in Europa, zu denen als einziges deutsches Institut die Deutsche Bank zählt, mit gut 85 Milliarden Euro zusammen 13 Prozent weniger als in ihrem bisher besten Jahr 2023. Das beste Ergebnis unter den europäischen Großbanken erzielte im vergangenen Jahr die Banco Santander mit rund 12,6 Milliarden Euro Gewinn.

Erfolgsrezepte der US-Banken

Insbesondere eine steigende Zahl von Börsengängen sowie mehr Mandate bei Übernahmen und Fusionen trugen der EY-Analyse zufolge zum Wachstum in den USA bei. Zudem profitierten US-Banken von steigenden Zinseinkünften sowie höheren Einnahmen in der Vermögensverwaltung. Die Ertragsstärke der US-Banken verwundere daher nicht, bilanzierte EY-Partner Ralf Eckert.

Auch in Sachen Profitabilität ging die Schere wieder weiter auseinander: Nachdem die europäischen Großbanken 2023 erstmals in einem Gesamtjahr mit der US-Konkurrenz gleichziehen konnten, steht für 2024 eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity/RoE) von 12,2 Prozent in den USA ein Wert von 9 Prozent in Europa gegenüber. Die Eigenkapitalrendite setzt den Gewinn ins Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital und zeigt somit, wie effizient ein Unternehmen dieses Geld eingesetzt hat.

Herausforderndes Jahr 2025

Die Aussichten sind jedoch auf beiden Seiten des Atlantiks durchwachsen, wie EY-Partner Eckert betont: "Vor dem Hintergrund der volatilen und angespannten geopolitischen Situation rechnen wir mit einem herausfordernden Jahr für den Bankensektor sowohl in Europa als auch den USA."/ben/DP/zb

 ISIN  DE000CBK1001  DE0005140008  US0605051046  US46625H1005  ES0113900J37

AXC0031 2025-04-08/06:26

Relevante Links: Deutsche Bank AG, Commerzbank AG, Banco Santander Central Hispano S.A., Bank of America Corp., JP Morgan Chase & Co.

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.