Wiener Börse (Nachmittag) - ATX fällt weiter um 2,8 % nach unten / Inflationsdaten aus Deutschland brachten keine Impulse
Die Wiener Aktienindizes gaben am Montagnachmittag kräftig nach und bauten damit frühere Verluste noch deutlich aus. Wie bereits am Freitag lastete die Angst vor neuen US-Zöllen auf der Anlegerstimmung. Der heimische Leitindex ATX gab zuletzt 2,81 Prozent nach auf 4.058,55 Punkte. Der marktbreitere ATX Prime büßte 2,70 Prozent ein bei 2.041,19 Zählern.
Keine starke Auswirkung am Markt hatten am Nachmittag veröffentlichte Inflationsdaten aus Deutschland, die entlang den Erwartungen von befragten Ökonomen ausfielen. Die deutsche Inflationsrate ist im März gesunken. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte.
Am Mittwoch will US-Präsident Donald Trump dann ein groß angelegtes Zollpaket verkünden. So dürften reziproke Zölle gegen alle Länder angekündigt werden, wie Trump jüngst bekräftigte. Nach dem 2. April sei er aber zu "Deals" mit Ländern, die die US-Zölle vermeiden wollen, bereit.
Ganz unten im Prime Segment standen die ex-Dividende gehandelten Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) und von Andritz, die um 9,3 bzw. 7,6 Prozent nachgaben.
Porr-Titel gaben 2,4 Prozent nach. Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Baukonzerns Porr von 29,00 auf 36,00 Euro je Aktie erhöht. Der zuständige Experte Philipp Kaiser hat weiters die Kaufempfehlung "Buy" bestätigt.
Anteile der CPI Europe AG gaben 0,5 Prozent nach. Am Freitag nach Börsenschluss hat die frühere Immofinanz AG erstmals unter ihrem neuen Namen Bilanz gelegt. Nach einer Stabilisierung des Umfelds und Neubewertungen wurde fürs Jahr 2024 nun ein Konzerngewinn von 133,5 Mio. Euro verbucht, teilte CPI Europe Freitagabend mit.
Zulegen konnten dagegen die Papiere von Pierer Mobility mit plus 2,2 Prozent. Bis Ende März braucht das Tochterunternehmen - der insolvente Motorradhersteller KTM - weiteres Geld, um den Betrieb im April und Mai zu sichern. Insgesamt werden dafür 100 Mio. Euro benötigt, die vom indischen Miteigentümer Bajaj in Aussicht gestellt worden sind. Noch soll das Geld nicht da sein. Man sei aber optimistisch, dass es demnächst komme, möglicherweise erfolge die Transaktion in zwei Tranchen, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) in ihrer Samstagausgabe.
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