ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Verluste - Dax im Konsolidierungsmodus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag zum
großen Verfall an den Terminbörsen weiter nachgegeben. Der deutsche
Leitindex fiel zum Start um 0,62 Prozent auf 22.855,70 Punkte. Auf
Wochensicht deutet sich damit ein Minus von etwa einem halben
Prozent an.
Am großen Verfallstag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes
an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer,
wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben
Tag verfallen. Dadurch kann es zu deutlichen Kursschwankungen
kommen.
Der Dax sei aktuell im Konsolidierungsmodus, schrieb Marktanalyst
Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Dass der Aktienmarkt mal
fällt, sei gut und gesund. Erst am Dienstag hatte der Leitindex ein
Rekordhoch erreicht.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am
Freitag 1,30 Prozent auf 28.723,58 Zähler. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,62
Prozent nach unten.
Hierzulande kam es insbesondere bei den Werten in den hinteren
Börsenreihen zu deutlichen Kursbewegungen. So sackten die Aktien von
Fuchs als klares Schlusslicht im MDax um gut zehn
Prozent ab. Die Jahreszahlen und der Ausblick des
Schmierstoffherstellers hatten die Anleger enttäuscht.
Um gar 22 Prozent brachen die Papiere von Douglas
ein. Damit waren sie der mit Abstand größte Verlierer im
Nebenwerte-Index SDax . Wegen der zunehmenden
Konsumzurückhaltung in einem unsicheren Wirtschaftsumfeld hatte die
Parfümeriekette den Ausblick drastisch gekürzt. Laut einem Händler
ist dies der nächste Schicksalsschlag für die Anleger, da Douglas
schon im Februar die operativen Gewinnerwartungen wegen des
schwachen Weihnachtsgeschäfts gedämpft hatte.
Zweitschwächster Wert im SDax waren Amadeus Fire mit
einem Minus von mehr als neun Prozent. Auch hier verwiesen Börsianer
als Belastung auf den Ausblick. Eine fehlende Belebung des
Marktumfeldes stimmt den Personaldienstleister pessimistisch für das
laufende Jahr. Die in Aussicht gestellten Spannen für den Umsatz und
den operativen Gewinn lägen deutlich unter den Markterwartungen,
sagte ein Händler.
Im Dax sorgte ein gesenkter Geschäftsausblick des US-Konkurrenten
Fedex für Verluste bei den Anteilsscheinen der DHL
Group . Deren Aktien fielen zuletzt um 1,5 Prozent.
Fedex leidet unter der eigenen Schwäche in den Vereinigten Staaten.
Einem Händler zufolge lässt dies auch negative Rückschlüsse für den
deutschen Wettbewerber in dessen Express-Segment zu. Er verwies
dabei auf ein nachlassendes Volumen bei internationalen
Express-Paketen - dem Bereich mit den größten Überschneidungen mit
DHL, wie der Börsianer betonte./la/jha/