Wiener Aktienmarkt vorbörslich erneut mit Abgaben erwartet / Großer Verfall an den Terminbörsen
Der Wiener Aktienmarkt dürfte zum Wochenausklang weiter nachgeben. Eine Bankenindikation auf den heimischen Leitindex stand rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,4 Prozent im Minus bei 4.269 Punkten.
Auch das europäische Umfeld wird am "großen Verfallstag" mit Verlusten erwartet. An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken.
Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners werden die hohen Kurse angesichts der politisch unsicheren Lage zunehmend kritisch hinterfragt. Entsprechend gebe es wenig langfristig orientierte Käufer, die neu in den Markt kommen.
Von fundamentaler Seite sind am Berichtstag zunächst kaum Impulse zu erwarten. So steht am Nachmittag lediglich das Verbrauchervertrauen der EU-Kommission auf der Agenda. Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage bisher ruhig.
Am Donnerstag hatte der ATX um 1,22 Prozent schwächer bei 4.285,04 Punkten geschlossen. Die Anleger würden sich weiterhin um die Auswirkungen der US-Zollpolitik sorgen, hieß es. Neuen Nährboden erhielten diese Bedenken durch Aussagen aus mehreren europäischen Notenbanken, die auf geopolitische Risiken verwiesen. Verbund- und SBO-Aktien kamen nach Zahlen unter Druck.
Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:
Semperit +4,26% 14,70 Euro Addiko Bank +2,58% 19,85 Euro CA Immo +1,27% 22,40 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:
Frequentis -7,65% 37,40 Euro Lenzing -5,66% 33,35 Euro Palfinger -5,06% 30,00 Euro
spa/ger
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