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Wiener Börse (Mittag) - ATX gibt weiter nach / Zollsorgen belasten - Verbund und SBO verlieren nach Zahlen

Der Wiener Aktienmarkt hat am Donnerstagmittag nachgegeben. Der ATX stand gegen zwölf Uhr 1,25 Prozent tiefer bei 4.283,80 Punkten. Damit gab der heimische Leitindex die Gewinne vom Wochenbeginn wieder ab, im Zuge dessen er ein weiteres 16-Jahres-Hoch bei rund 4.356 Zählern erreicht hatte. Der ATX Prime verlor 1,26 Prozent auf 2.149,13 Einheiten.

Auch im europäischen Umfeld gaben die Kurse nach. Die Anleger würden sich weiterhin um die Auswirkungen der US-Zollpolitik sorgen, kommentierte Christian Henke vom Broker IG. Gute US-Vorgaben stützten nicht. Die US-Notenbanker hielten wie erwartet ihre Leitzinsen stabil und erwarten zudem, wie bereits im Jänner, zwei weitere Zinssenkungen bis Jahresende. Die Notenbank senkte jedoch ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum, während sie die Inflationsprognose anhob.

Belastet wurde der ATX von den schwer gewichteten Bankaktien. Erste Group büßten 1,5 Prozent ein und BAWAG verloren ein Prozent. Raiffeisen Bank International verbilligten sich um 2,1 Prozent. Auch an anderen europäischen Handelsplätzen zählten Finanztitel zu den schwächsten Werten, Marktbeobachter sprachen von Gewinnmitnahmen. Unter den übrigen Schwergewichten fielen Andritz um zwei und OMV um ein Prozent.

Nach anfänglich klaren Gewinnen drehten Anteile am Verbund zuletzt auf Minus 2,3 Prozent ab. Der Versorger hat zwar nach den Rekordergebnissen aus den Vorjahren einen Ergebniseinbruch verbucht. Vor allem wegen eines höheren Ergebnisses im Bereich Wasserkraft hätten jedoch die Ergebnisse im Schlussquartal positiv überrascht, kommentierte Erste-Analyst Petr Bartek. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen weiteren Gewinnrückgang.

Auch Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) hat im Geschäftsjahr 2024 weniger verdient und weniger Gewinn geschrieben. Insbesondere das schwache Marktumfeld in den USA habe belastet, hieß es vom Unternehmen, das seine Dividende zusammenstrich. Die SBO-Aktien büßten knapp drei Prozent ein.

Anteilsscheine von Semperit stiegen als bester Wert im prime market um 2,8 Prozent. Der Nettogewinn des Gummi- und Kautschukkonzerns drehte 2024 wieder ins Plus und auch die operativen Gewinnzahlen legten zu. Für das laufende Jahr gibt sich der Semperit-Vorstand jedoch vorsichtig. Trotz des schwachen Marktumfelds habe das Unternehmen ein ordentliches Ergebnis erzielt, kommentierte Baader-Analyst Christian Obst.

Unter den Nebenwerten gaben Steyr Motors um weitere 19 Prozent auf 69 Euro nach. Das Papier hatte in den Vortagen mit extremen Kursschwankungen auf sich aufmerksam gemacht. Innerhalb von zwei Tagen hatte sich der Kurs kurzzeitig bis auf 390 Euro mehr als verdreifacht, bevor er ebenso schnell wieder einbrach. Marktbeobachter sahen die Kursanstiege - trotz guter Geschäftszahlen und Erwartungen der steigenden Rüstungsinvestitionen - nicht von den Fundamentaldaten gedeckt.

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