Wiener Börse (Nachmittag) - ATX verliert 0,6%, Strabag unter Druck / Strabag-Gründerfamilie Haselsteiner will rund 2 Millionen Aktien des Baukonzerns verkaufen
Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Mittwoch im Nachmittagshandel mit schwächerer Tendenz präsentiert. Der heimische Leitindex ATX gab gegen 14.15 Uhr um 0,60 Prozent auf 4.324,69 Einheiten nach. An den europäischen Leitbörsen gab es im Verlauf keinen klaren Richtungsentscheid zu sehen.
Spannung herrsche international vor der am Abend anstehenden Bekanntgabe der US-Leitzinsentscheidung. Mit einer Zinssenkung durch die Fed ist nach Einschätzung der Helaba-Analysten nicht zu rechnen und dies sei auch marktseitig nahezu vollständig eskomptiert. Allerdings dürfte die Tür für zukünftige Lockerungen geöffnet bleiben, wobei die Leitzinsprojektionen mit besonderem Interesse zu verfolgen sind, hieß es weiter von den Experten.
Am heimischen Aktienmarkt zog die Strabag-Aktie mit einem zweistelligen Kursverlust in Höhe von 12,6 Prozent auf 65,9 Euro die Aufmerksamkeit auf sich. Die Strabag-Gründerfamilie Haselsteiner will rund 1,7 Prozent des Baukonzerns verkaufen, teilte die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits am Dienstagabend mit. Die rund 2 Millionen Aktien sollen ab dem Berichtstag veräußert werden. Der Kurs der Aktie ist laut Wiener Börse heuer bereits um rund 90 Prozent gestiegen. Die Familie Haselsteiner als größter Strabag-Aktionär würde mit dem Verkauf ihren Anteil laut Bloomberg auf 29 Prozent senken.
Beim Branchenkollegen Porr gab es ein Minus von vier Prozent zu sehen. Beim Cateringunternehmen Do&Co ging es 6,9 Prozent abwärts. Palfinger bauten hingegen ein Plus von 3,7 Prozent. voestalpine schwächten sich um 1,8 Prozent ab. Die OMV-Titel gewannen 1,3 Prozent.
Einheitlich mit negativen Vorzeichen präsentierten sich die schwergewichteten Bankenwerte. Hier gab vor allem die Raiffeisen Bank International-Aktie deutlich um 2,1 Prozent nach. BAWAG und Erste Group verbilligten sich um 0,7 bzw. 0,4 Prozent.
Im Segment direct market knickten die Papiere von Steyr Motors nach der jüngsten Kursrally um 63 Prozent auf 88,5 Euro ein. In einem Monat hat die Aktie des oberösterreichischen Spezialmotorenbauers dennoch etwa 375 Prozent an Wert gewonnen.
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