ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax legt etwas zu - Klares Wochenminus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Ende einer bisher schwachen Woche hat der
deutsche Aktienmarkt einen weiteren Stabilisierungsversuch
unternommen. Der Dax notierte am Freitag im frühen
Handel 0,32 Prozent im Plus bei 22.639,12 Punkten. Damit deutet sich
für den Leitindex ein Wochenverlust von rund anderthalb Prozent an,
nachdem er deutlich von seinem jüngsten Rekordhoch abgerutscht war.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am
Freitagvormittag um 0,57 Prozent auf 28.633,07 Zähler. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,5
Prozent nach oben.
Nach Einschätzung des Analysten Jochen Stanzl von CMC Markets
bezieht der Dax Stärke aus China: "Wenn es in China einen Aufschwung
gibt, kann Europa das zum Teil nutzen, um die negativen Einflüsse
der US-Handelspolitik abzuschirmen." Dieser Ausgleich fehle den USA,
weil sich US-Präsident Trump gleichzeitig mit China, der
Europäischen Union, Kanada und Mexiko anlege. "Auch das ist der
Grund, warum internationale Investoren Schutz in chinesischen und
europäischen Aktien suchen und US-Aktien verkaufen", so Stanzl.
Unterdessen lässt sich in den Vereinigten Staaten der drohende
Stillstand der Regierungsgeschäfte möglicherweise noch in letzter
Minute abwenden. Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck
Schumer, gab seinen Widerstand gegen einen Haushaltsentwurf der
Republikaner auf, und argumentierte, ein sogenannter Shutdown der
Regierung würde nur US-Präsident Donald Trump in die Hände spielen.
Die Aktien von BMW fielen als Dax-Schlusslicht um 1,7
Prozent. Der Autobauer geht nach einem Gewinneinbruch mit Vorsicht
ins neue Jahr. 2024 belasteten das schwache Geschäft in China und
Probleme mit Bremssystemen spürbar. Der operative Gewinn fiel
unerwartet deutlich um knapp 38 Prozent, der Umsatz knickte um gut 8
Prozent ein. Der Margenausblick auf 2025 bleibe etwas hinter jenen
von Konkurrenten zurück, bemerkte JPMorgan-Analyst Jose Asumendi.
Angesichts des aktuellen Umfelds sieht er darin eine realistische
Prognose, die allerdings die Anleger enttäuschen könnte.
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will nach
einem Gewinnrückgang 2025 wieder mehr Geld im Tagesgeschäft
verdienen. Das bereinigte operative Ergebnis soll um 5 bis 15
Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis um
15 Prozent gefallen. Der Umsatz ging wegen der schwierigen
Wirtschaftslage in Europa und Asien um 3 Prozent zurück. Hoffnung
macht allerdings der starke Auftragseingang im Schlussquartal. Die
Aktien von Daimler Truck gewannen an der Dax-Spitze 3,4 Prozent.
Der Arzneimittelhersteller Dermapharm steigerte im
vergangenen Jahr den Umsatz um vier Prozent. Vor allem das Geschäft
mit Marken-Arzneimitteln lief besser. Der bereinigte operative
Gewinn (Ebitda) wuchs jedoch lediglich um knapp zwei Prozent. Für
2025 nimmt sich Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier ein etwas höheres
Ergebnis vor. Den Anlegern war dies offenbar nicht gut genug, denn
die Aktie verlor 4,6 Prozent.
Die Anteilsscheine von Thyssenkrupp büßten 3,3
Prozent ein. Die Analysten von Morgan Stanley hatten die Titel des
Industriekonzerns von "Equal-Weight" auf "Underweight" abgestuft,
das Kursziel aber von 3,90 auf 6,60 Euro erhöht./edh/jha/