Voestalpine drängt im US-Handelsstreit auf EU-Gegenmaßnahmen / Linzer Konzern ruft die EU zu Verhandlungen mit den USA auf
Der Linzer Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine sieht die eskalierenden Handelskonflikte äußerst kritisch und fordert die Europäische Union zum Handeln auf. "Die EU muss mit Gegenmaßnahmen reagieren und zusätzliche Verhandlungen mit den USA aufnehmen", teilte das Unternehmen am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Schließlich habe Europa genügend Zeit gehabt, sich auf diese Entwicklung vorzubereiten - nun sei entschlossenes Handeln gefragt.
Die Voestalpine selbst sei von den aktuellen US-Zöllen mit etwa zwei bis drei Prozent des Konzernumsatzes betroffen, bekräftigte der Konzern frühere Angaben. Das entspricht rund 300 bis 500 Millionen Euro. Diese Summe sei für die Voestalpine jedoch bewältigbar. "Unter den aktuellen Umständen führen wir jedoch auch Gespräche mit unseren Kunden inwieweit Zollaufschläge weitergegeben werden müssen", hieß es.
Die Voestalpine ist seit Jahren mit eigenen Standorten in den USA vertreten und hat ihre lokale Wertschöpfung dort kontinuierlich ausgebaut. An den 49 US-Standorten beschäftigt der Konzern rund 3.000 Mitarbeitende. Mehr als die Hälfte des US-Umsatzes von 1,8 Milliarden Euro werde bereits vor Ort erwirtschaftet. Dennoch gebe es weiterhin Exporte in die USA. Insgesamt erzielte die Voestalpine im Geschäftsjahr 2023/24 einen Konzernumsatz von 16,7 Milliarden Euro.
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