, APA

Wiener Börse (Nachmittag) - ATX baut Plus auf 1,09 Prozent aus / Nach drei klaren Verlusttagen in Folge für den heimischen Leitindex - Positive europäische Anlegerstimmung

Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Mittwoch im Nachmittagshandel die Gewinne etwas ausgeweitet. Der heimische Leitindex ATX gewann 1,09 Prozent auf 4.221,13 Einheiten. An den europäischen Leitbörsen ging es ebenfalls deutlich nach oben und auch an der Wall Street wird ein starker Handelstag erwartet.

Marktbeobachter verweisen auf einen Erholungsansatz an den europäischen Aktienmärkten nach den jüngsten Verlusten. Zuvor hatte der ATX drei klare Verlusttage in Folge absolviert. Positive Impulse liefert international zudem die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine. Nach dem grundsätzlichen Ja der Ukraine zu einer 30-tägigen Feuerpause im Krieg mit Russland richten sich die Erwartungen nun an Moskau.

Am heimischen Aktienmarkt rückte auf Unternehmensebene die Vienna Insurance Group (VIG) mit einer Zahlenvorlage ins Blickfeld der Akteure. Die VIG-Papiere tendierten mit einem Plus von 0,3 Prozent. Der Versicherungskonzern hat im vergangenen Jahr mehr Einnahmen und einen höheren Gewinn erzielt. Ein solides Wachstum in allen Segmenten und Sparten sorgte für ein Plus bei den verrechneten Prämien um 10 Prozent auf 15,2 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte um 14 Prozent auf 881,8 Mio. Euro.

Die Semperit-Aktie zog die Aufmerksamkeit der Anleger mit einem Kursabschlag in Höhe von 3,9 Prozent auf sich. Der Gummi- und Kautschukkonzern erwartet für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen deutlichen Ergebnisrückgang um rund 50 Prozent, gab das Unternehmen am Vorabend bekannt. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 wurde von der Erste Group als unter den Erwartungen eingestuft.

Die Papiere des Stromversorgers Verbund rutschten 2,7 Prozent tiefer. Mit den Aktienkursen der schwergewichteten Banken ging es deutlich nach oben. Erste Group verteuerten sich um 3,3 Prozent und die Aktionäre der Raiffeisen Bank International konnten ein Plus von 3,9 Prozent verbuchen. BAWAG-Titel legten 2,8 Prozent zu.

In Reaktion auf die jüngste Vorlage der vorläufigen Ergebnisse zum Gesamtjahr 2024 haben die Analysten der Erste Group ihr Kursziel für die Aktien des Baukonzerns Porr deutlich von 20,10 auf 31,50 Euro angehoben. Das Anlagevotum "Buy" wurde bestätigt. Die Porr-Titel notierten mit plus 4,7 Prozent auf 26,55 Euro.

voestalpine gaben ein Prozent nach. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent sind zur Wochenmitte in Kraft getreten. Auch voestalpine ist davon betroffen. "Wir haben unsere lokale Wertschöpfung dort sukzessive ausgebaut, aber es gibt auch Exporte dorthin", sagte CEO Herbert Eibensteiner bereits im Februar. voestalpine sei mit etwa 2 bis 3 Prozent des Konzernumsatzes betroffen.

OMV-Papiere legten leicht um 0,2 Prozent zu. Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern hat für eine geplante Altkunststoff-Recyclinganlage eine EU-Förderung in Höhe von 81,6 Mio. Euro erhalten. Die industrielle ReOil-Anlage kann bis zu 200.000 Tonnen Altkunststoffe pro Jahr verarbeiten. Diese werden in Basischemikalien umgewandelt und für neue Kunststoffe verwendet. Damit erhält der Konzern die bisher höchste Förderung sowie erstmals Gelder aus dem EU-Innovationsfonds.

Agrana verbuchten ein Plus von 1,9 Prozent. Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern schließt zwei seiner vier Zuckerfabriken in Österreich und Tschechien. Die Produktion an den Standorten Leopoldsdorf im Marchfeld sowie Hrušovany in Tschechien wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Schließung betrifft rund 120 Mitarbeiter in Leopoldsdorf sowie rund 150 in Hrušovany.

UBM gewannen 4,5 Prozent auf 19,85 Euro. Der Immobilienentwickler will bis zu 10 Prozent der eigenen Aktien um bis zu 3 Mio. Euro zurückkaufen. Der Preis je Aktie soll zwischen 7 Euro und maximal 10 Prozent über dem gewichteten Durchschnittskurs der vorhergehenden zehn Börsentage liegen.

ste/spa

 ISIN  AT0000999982
Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.