ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx rutscht ab - Neue US-Zollankündigung
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Angesichts anhaltender
Konjunktursorgen hat der EuroStoxx 50 am Dienstag
seine jüngsten Verluste ausgeweitet. Eine Stabilisierung in den
ersten Handelsstunden hatte sich als nicht nachhaltig erwiesen,
nachdem US-Präsident Donald Trump gegen Kanada höhere Stahl- und
Aluminium-Zölle angekündigt und so einmal mehr für Unruhe gesorgt
hatte.
Am Ende geriet der Eurozonen-Leitindex in den Sog der schwachen Wall
Street und büßte 1,43 Prozent auf 5.309,90 Punkte ein. Das
Börsenbarometer erreichte damit das Niveau von Anfang Februar.
Der Londoner FTSE 100 fiel um 1,21 Prozent auf
8.495,99 Punkte. Der Züricher SMI verlor 2,47 Prozent
auf 12.692,25 Punkte. Dies lag auch am Dividendenabschlag des
Schwergewichts Novartis .
Trump fuhr seit Amtsantritt einen Schlingerkurs in seiner
Zollpolitik. Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko zum Beispiel
setzte er kurz nach deren Einführung teilweise wieder aus - und
drohte gleichzeitig mit neuen Strafmaßnahmen.
Die erratische Zollpolitik verunsichert die Anleger. Sie fürchten,
dass sich höhere US-Importzölle und Gegenmaßnahmen der
Handelspartner in höheren Preisen und damit in einem Anziehen der
Inflation niederschlagen. Dies wiederum würde es den Notenbanken
erschweren, wie von Anlegern erhofft, die Zinsen weiter zu senken.
Am EuroStoxx-Ende sackten die Aktien von Stellantis
um 5,3 Prozent ab. Der US-amerikanische Autobauer ist auch in Kanada
aktiv und leidet damit besonders unter der Ankündigung von Trump,
auf Einfuhren kanadischer Stahl- und Aluminiumprodukte Zölle von
weiteren 25 Prozent zu erheben. Damit beträgt der Gesamtzoll 50
Prozent. Dies sei eine Antwort darauf, dass Kanada eine
Preiserhöhung für Stromexporte in die USA um 25 Prozent erhebt,
schrieb Trump bei seinem Nachrichtendienst Truth Social. Andere
Werte aus dem Automobilsektor gerieten an den
europäischen Aktienmärkten ebenfalls teils deutlich unter Druck.
Auch insgesamt waren aus Branchensicht fast überall Abschläge zu
verzeichnen. Nur der als defensiv geltende Versorgersektor
schaffte ein kleines Plus.
Die deutlichsten Verluste gab es bei den Aktien von Reise- und
Freizeitunternehmen , die damit ihren Abwärtstrend
fortsetzten. Zu Wochenbeginn hatte es an vielen deutschen Flughäfen
Warnstreiks gegeben. Am Dienstag hatte die US-Fluggesellschaft Delta
mit einer gesenkten Gewinnprognose für das laufende
Jahr eine weitere negative Branchennachricht parat./la/jha/