dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 06.03.2025 - 15.15 Uhr
ROUNDUP 2: DHL überzeugt Investoren mit Sparprogramm - Kursrally
BONN - Der Logistikkonzern DHL stemmt sich mit einem
Sparprogramm gegen den schleppenden Welthandel und die unsichere
geopolitische Lage. Damit geht der Abbau von 8.000 Stellen im
deutschen Brief- und Paketgeschäft einher, wie der Dax-Konzern am
Donnerstag in Bonn mitteilte. In der US-Zollpolitik sieht
Vorstandschef Tobias Meyer zwar "sowohl Schatten als auch Licht".
Angesichts der veränderten politischen und weltwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen kann er für die mittelfristige Perspektive aber
kein festes Jahr mehr benennen. 2025 erwartet der Konzern derweil
nur eine schleppende Ergebnisverbesserung, nachdem 2024 etwas besser
lief als von Analysten befürchtet. Anleger waren begeistert.
ROUNDUP 3: Lufthansa sieht Chancen vor allem außerhalb Deutschlands
FRANKFURT - Die Lufthansa verlagert ihr Geschäft
zunehmend ins Ausland. Im laufenden Jahr werde der Konzern auf dem
deutschen Heimatmarkt weniger als 20 Prozent seines Umsatzes
erzielen, sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Donnerstag bei der
Zahlenvorlage. Die Erlöse des größten Luftverkehrskonzerns Europas
sollen 2025 einschließlich der neuen italienischen Beteiligung Ita
um rund 14 Prozent auf rund 43 Milliarden Euro wachsen.
ROUNDUP: Darmstädter Merck will nach Aufschwung 2024 weiter
profitabel wachsen
DARMSTADT - Nach einem schwachen Vorjahr ist es beim Pharma- und
Technologiekonzern Merck KGaA 2024 im Tagesgeschäft
wieder aufwärts gegangen. Dabei verlief das Schlussquartal
überdurchschnittlich stark. Konzernchefin Belen Garijo will nun an
den Aufschwung anknüpfen. "Merck ist mit allen drei Geschäften
wieder auf Wachstumskurs", sagte die Managerin laut Mitteilung vom
Donnerstag. "2025 werden wir erneut über das gesamte Unternehmen
hinweg profitabel wachsen." Für die Aktionäre soll es für das
vergangene Jahr eine stabile Dividende von 2,20 Euro geben.
Weißes Haus: Aufschub für US-Autohersteller im Zollstreit
WASHINGTON - Im Zollstreit mit den Nachbarn Mexiko und Kanada
gewährt die US-Regierung von Präsident Donald Trump einen
einmonatigen Aufschub für US-Autohersteller. Trump habe mit den drei
großen Autoherstellern gesprochen, sagte seine Sprecherin Karoline
Leavitt. Mutmaßlich meinte sie General Motors , Ford
und Stellantis . "Wir werden eine
einmonatige Ausnahmeregelung für alle Autos gewähren, die über das
USMCA kommen", sagte sie.
ROUNDUP: Zalando sieht sich weiter auf profitablem Wachstumskurs
BERLIN - Der Online-Händler Zalando will sein
Geschäft über neue Bonus-Programme, Angebote und Partnerschaften
weiter ausbauen. Co-Unternehmenschef Robert Gentz kündigte bei der
Vorlage der detaillierten 2024er-Zahlen und des Ausblicks weitere
Investitionen an. Die Profitabilität will er dabei aber auch nicht
aus den Augen verlieren. Im laufenden Jahr sollen Erlös und Umsatz
weiter zulegen. Mittelfristig soll auch die geplante Übernahme des
Konkurrenten About You zum Wachstum beitragen. An der
Börse wurde die Prognose für das laufende Jahr zuletzt verhalten
aufgenommen. Nach einem freundlichen Start rutschte das Papier am
späten Vormittag ins Minus.
ROUNDUP: Air France-KLM plant überraschend viel Ergebnisanstieg -
Aktie zieht an
PARIS - Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air
France-KLM will mit dem Fokus auf profitablere Routen
und einem Sparprogramm bei KLM den operativen Gewinn nach einem
Rückgang in diesem Jahr wieder steigern. Das Ergebnis soll um
mindestens 300 Millionen Euro zulegen, wie das Unternehmen am
Donnerstag in Paris mitteilte. Dabei will die Konkurrentin der
Lufthansa ihr Sitzplatzangebot um vier bis fünf
Prozent ausweiten. Die Aktie setzte zum Höhenflug an.
ROUNDUP 2: General Atlantic könnte durch Deal zu
ProSiebenSat.1-Aktionär werden
UNTERFÖHRING - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 will
seinen Partner General Atlantic als Aktionär an Bord holen. Zugleich
soll eine bessere Grundlage für einen schnelleren Verkauf von
Randaktivitäten geschafft werden. Die Unterföhringer beabsichtigen,
das E-Commerce-Geschäft NuCom und die ParshipMeet Group komplett zu
übernehmen - in beiden Fällen halten sie bereits die Mehrheit. Im
Gegenzug könnte General Atlantic bei ProSiebenSat.1 einsteigen.
Weder das Tauschgeschäft noch die Zahlen zum abgeschlossenen Jahr
oder der Ausblick konnten der Unternehmensaktie helfen: Am
Donnerstag rutschte sie mit einem Minus von 13 Prozent auf den
letzten Platz im Kleinwerteindex SDax . Dieser legte
hingegen leicht zu.
ROUNDUP: Ströer sieht starkes Wachstum zum Jahresstart - Aktie zieht
an
KÖLN - Der Werbevermarkter Ströer stellt einen guten
Start ins neue Jahr in Aussicht. "Für das laufende erste Quartal
erwarten wir ein Wachstum von 13 bis 14 Prozent im Bereich
Außenwerbung", sagte Co-Chef Christian Schmalzl laut Mitteilung vom
Donnerstag. "Die Auftragsbücher für 2025 zeigen einen guten
Jahresstart." Damit dürfte sich das Wachstum des im MDax
notierten Unternehmens etwas beschleunigen. 2024
legte der Erlös im Außenwerbegeschäft um 11,5 Prozent zu. Die Aktie
profitierte deutlich von den Aussichten rund um das Kerngeschäft, zu
dem die Kölner in Gesprächen über einen möglichen Verkauf stehen.
ROUNDUP: Dürr traut sich nach Rekord weiteres Umsatzwachstum zu -
Aktie fällt
BIETIGHEIM-BISSINGEN - Der Maschinenbauer und Ausrüster der
Autoindustrie Dürr sieht sich nach einem
Rekordauftragseingang gut gerüstet für das laufende Jahr. Der Umsatz
soll 2025 4,7 bis 5,0 Milliarden Euro erreichen, nachdem er 2024 um
1,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro gestiegen ist, wie das
Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Vor Zinsen und Steuern (Ebit)
sowie vor Sondereffekten sollen von den Erlösen 5,5 bis 6,5 Prozent
hängen bleiben. Analysten sehen derweil Licht und Schatten beim
Ausblick. An der Börse geriet die zuletzt stark gelaufene Aktie
unter Druck.
Autosparte von Thyssenkrupp tritt auf Kostenbremse - Stellenabbau
ESSEN - Im schwierigen Automarkt setzt der Industriekonzern
Thyssenkrupp in der Automotive-Sparte den Rotstift an
und baut Stellen ab. Die Maßnahmen umfassten eine Anpassung der
Investitionen, eine Reduzierung des gebundenen Betriebskapitals
sowie einen vorübergehenden Einstellungsstopp insbesondere für
Positionen oberhalb einer bestimmten Gehaltsgrenze, teilte
Thyssenkrupp Automotive Technology am Donnerstag mit. "Ziel ist eine
weltweite Senkung der Kosten um über 150 Millionen Euro, dies soll
unter anderem durch einen Abbau von rechnerisch rund 1.800
Arbeitsplätzen erreicht werden." Laut Unternehmensangaben hatte
Thyssenkrupp Automotive zuletzt knapp 31.300 Mitarbeitende.