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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax springt wieder über 23.000 Punkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch mit einer kräftigen Kurserholung auf ein riesiges Finanzpaket von Union und SPD reagiert. Schon in der ersten Handelsstunde knackte der deutsche Leitindex wieder die Marke von 23.000 Punkten, die er zu Wochenbeginn erstmals überschritten hatte. Für einen erneuten Rekord reichte es aber nicht: Zuletzt stand noch ein Plus von 2,70 Prozent auf 22.929,20 Punkte zu Buche.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen konnte sich mit einem Sprung um 6,26 Prozent auf 29.973,61 Punkte noch deutlicher berappeln. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,7 Prozent hoch. Er kann wie der Dax trotz der jüngsten Turbulenzen seit Jahresbeginn immer noch prozentual zweistellige Gewinne vorweisen - im Gegensatz zu den überwiegend deutlichen Verlusten der großen US-Börsenbarometer.

Für den Dax wirkten das geplante Sondervermögen für Infrastruktur und die höheren Verteidigungsausgaben an der Schuldenbremse vorbei "wie ein riesiges Konjunkturpaket", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Viele Branchen und Firmen dürfen sich jetzt auf zusätzliche Großaufträge freuen."

Am Dienstagabend hatten CDU/CSU und SPD, die eine Koalition anstreben, ein historisches Finanzpaket geschnürt. Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse soll für Verteidigungsausgaben gelockert und ein Sondervermögen für die Instandsetzung der Infrastruktur mit 500 Milliarden Euro geschaffen werden. Zur dafür nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag brauchen CDU/CSU und SPD allerdings Unterstützung aus den Reihen der Grünen oder der FDP. Zudem drängt die Zeit. Denn spätestens am 30. Tag nach der Bundestagswahl am 23. Februar muss der neu gewählte Bundestag zusammentreten, in dem AfD und BSW zusammen eine Sperrminorität gegen Änderungen des Grundgesetzes haben.

Derweil gibt es nach dem Eklat im Weißen Haus wieder Zeichen für eine Annäherung zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. In einer Rede vor beiden Kammern des US-Parlaments lobte Trump seine bisherige Arbeit als beispiellos erfolgreich. Themen wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine oder der Zollstreit mit den Nachbarländern Kanada und Mexiko kamen allerdings nur am Rande vor.

Am Montag hatte eine Rally von Rüstungs- und Autoaktien den Dax erstmals in seiner Geschichte deutlich über die Marke von 23.000 Punkten katapultiert. Nur einen Tag später erlitt er wegen Ängsten vor einem globalen Handelskrieg den heftigsten Einbruch seit drei Jahren. Laut Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos hat sich der übergeordnete Aufwärtstrend aber trotz dieser Verwerfungen bestätigt.

Am Mittwoch waren Infrastrukturtitel im Zuge des Finanzpakets noch stärker gefragt als Rüstungsaktien. Heidelberg Materials eroberten mit plus 11 Prozent die Dax-Spitze, und für Siemens Energy ging es um 8,1 Prozent bergauf. Die Papiere der Bauunternehmen und -dienstleister Bilfinger und Hochtief belegten mit Gewinnen von 17,7 und 16 Prozent die vorderen MDax-Plätze, während die Aktien der Logistikdienstleister Kion und Jungheinrich um 14,4 und 11,4 Prozent zulegten. Aus dem Rüstungsbereich sprangen Renk , Hensoldt und Rheinmetall um bis zu 10,3 Prozent hoch.

Ansonsten standen einige Unternehmen mit Geschäftszahlen im Fokus. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer befürchtet 2025 wegen des anhaltenden Gegenwinds im Agrargeschäft einen weiter sinkenden operativen Gewinn. Der um Wechselkurseffekte bereinigte Umsatz dürfte in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. Dennoch zogen die Aktien um 5,4 Prozent an.

Dagegen büßten Adidas 1,6 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller erwartet trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfeldes ein weiteres Wachstum, das sich gegenüber dem Vorjahr aber abschwächen dürfte. Auch die Profitabilität soll sich weiter verbessern. Adidas hatte Ende Januar bereits vorläufige Zahlen vorgelegt.

Der Spezialchemiekonzern Evonik traut sich 2025 eine weitere Verbesserung des operativen Gewinns zu. Im vergangenen Jahr hatte er von Sparmaßnahmen und der Ausrichtung auf profitablere Spezialchemie-Geschäfte profitiert. Die Aktien zogen im MDax um 8,8 Prozent an.

Der Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet hofft im laufenden Jahr auf den weiteren Erfolg seines Fernsehprodukts waipu.tv. Insgesamt klängen die Aussagen des Unternehmens zwar recht uninspirierend, kommentierte ein Händler. Die Ausschüttungen an die Aktionäre seien aber traditionell hoch, und der Ausblick könnte sich als konservativ erweisen. Entsprechend könnten Kursrücksetzer von Anlegern zum Einstieg genutzt werden. Nach einem schwachen Start drehten die Titel ins Plus und gewannen 4,1 Prozent.

Dass SMA Solar nach einem operativen Verlust im vergangenen Jahr 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben will, bescherte den Aktien des Wechselrichter-Herstellers einen Kurssprung von 18,4 Prozent an die Spitze des Nebenwerte-Index SDax . Dagegen büßte Schlusslicht Schaeffler 2,6 Prozent ein. Der Auto- und Industriezulieferer war 2024 in die roten Zahlen gerutscht und geht angesichts des schwierigen Umfelds in der Automobilindustrie vorsichtig in das neue Jahr./gl/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0100 2025-03-05/10:27

Relevante Links: HENSOLDT AG, SMA Solar Technology AG, Siemens Energy AG, Bilfinger SE, SCHAEFFLER AG INH. O.N., Hochtief AG, Jungheinrich AG, freenet AG, adidas AG, Bayer AG, Evonik Industries AG, RENK GROUP AG INH O.N., HeidelbergCement AG, Kion Group AG, Rheinmetall AG

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