AKTIEN IM FOKUS: Gewinnmitnahmen nach Rekordjagd der Rüstungswerte
FRANKFURT/LONDON/PARIS (dpa-AFX) - Die Aktien von Hensoldt
haben am Freitagmorgen ihrer jüngsten Rekordjagd
Tribut gezollt. Die Papiere des Spezialisten für Sensortechnik für
den Rüstungsbereich rutschten um 6,5 Prozent ab auf 50 Euro, nachdem
sie tags zuvor zwischenzeitlich noch einen Höchststand über 55 Euro
erreicht hatten. Im laufenden Jahr hatten sie damit 60 Prozent
zugelegt. Vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor drei Jahren
hatten sie rund 12 Euro gekostet.
Analysten sehen aber weiter Potenzial. Erst am Morgen setzte Experte
Christian Cohrs von Warburg Research mit seinem Kursziel von 69 Euro
das höchste am Markt. Die "tektonischen Verschiebungen in der
Geopolitik" böten weiter enormen Spielraum für die
Rüstungsindustrie.
Diese Meinung hatte tags zuvor erst Morgan-Stanley-Expertin
Marie-Ange Riggio mit einem Kursziel von 1.300 Euro für Rheinmetall
bestätigt. Riggio kann sich bei dem binnen drei
Jahren verzehnfachten Aktienkurs gar im Optimalfall eine weitere
Verdopplung vorstellen. Zunächst ist aber auch bei Rheinmetall etwas
die Luft raus. Die Aktien liegen leicht im Minus, nachdem sie am
Morgen mit 1.011 Euro einen Höchststand erreicht hatten - nach 64
Prozent Plus in diesem Jahr.
Bei europäischen Rüstungsaktien außerhalb Deutschlands war das Bild
vor dem Wochenende ähnlich. Thales aus Frankreich -
in diesem Jahr mit einem Plus von 38 Prozent - gaben um 0,8 Prozent
nach. Leonardo aus Italien, die sich 2025 um die
Hälfte verteuert haben, standen am Freitag 0,7 Prozent tiefer. BAE
Systems aus Großbritannien hinken mit einem
Wertzuwachs von einem Fünftel im Jahr 2025 etwas hinterher und gaben
am Freitag zuletzt in ähnlicher prozentualer Größenordnung wie
Leonardo und Thales nach./ag/ajx/jha/