Wiener Aktienmarkt vorbörslich mit deutlichen Abschlägen erwartet / ATX-Indikation mit Minus von 1,29 Prozent
Die Wiener Börse dürfte den Handel am Freitag mit deutlich tieferen Notierungen beenden. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX signalisierte rund dreißig Minuten vor Sitzungsbeginn ein Minus von 1,29 Prozent. Auch die wichtigsten europäischen Handelsplätze werden klar tiefer erwartet. Schwache Vorgaben aus Übersee drücken auf die Stimmung, die Wall Street hatte am Vortag nachgegeben, auch in Asien ging es klar nach unten.
Am Vortag hatten die Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump die Aktienkurse belastet. China droht nach der angekündigten Zollerhöhung von US-Präsident Donald Trump mit Gegenreaktionen. Wenn die USA auf ihrem Willen beharren wollten, werde die Volksrepublik alle notwendigen Gegenmaßnahmen ergreifen, um ihre Rechte und Interessen zu verteidigen, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking.
Datenseitig stehen heute Verbraucherpreisindizes aus Deutschland und Frankreich im Fokus, auch in den USA werden im Rahmen von Konsumdaten (PCE) auch die dazugehörigen Deflatoren veröffentlicht. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem PCE-Kerndeflator, das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß.
"Eine deutliche Abkühlung des Preisdrucks zeichnet sich nicht ab und eine nachhaltige Wiederaufnahme des Disinflationsprozesses lässt auf sich warten. Daher ist die Fed zu einer abwartenden Haltung bezüglich zukünftiger Zinssenkungen übergegangen. Marktseitig wird ein Lockerungsschritt um 25 Basis punkte nicht vor der Jahresmitte eskomptiert und daran wird sich heute kaum etwas ändern", schreiben die Experten der Helaba im Vorfeld der Veröffentlichung.
In Wien rücken Erste Group nach der Vorlage von Ergebnissen in den Fokus. Ein Wachstum im Kreditgeschäft und bei den Einlagen hat dem heimischen Finanzinstitut im Geschäftsjahr 2024 zu mehr Einnahmen und Gewinn verholfen. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 3,1 Mrd. Euro, das war ein Plus von 4,3 Prozent zum Vorjahr. Vor allem in den CEE-Töchtern gehe es bergauf, hieß es.
Am Donnerstag hatte der ATX 0,45 Prozent auf 4.211,03 Punkte, verloren, nachdem er am Vortag noch um starke drei Prozent zugelegt hatte. Europaweit belasteten vor allem die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump die Aktienkurse.
Unter den Einzelwerten büßten RHI Magnesita 7,4 Prozent ein. Das Unternehmen hat 2024 weniger Umsatz und Gewinn geschrieben. Wienerberger sanken um 2,4 Prozent auf 32,80 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Baustoffkonzerns von 35,0 auf 38,0 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde nach Vorlage der Jahresergebnisse für 2024 unverändert belassen.
Im Baubereich gewannen die Porr-Titel um 2,8 Prozent. Strabag-Anteilsscheine bauten ein Plus in Höhe von 1,4 Prozent.
Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:
Raiffeisen Bank International +3,58% 26,60 Euro Frequentis +3,05% 30,40 Euro Porr +2,81% 23,75 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:
RHI Magnesita -7,35% 41,60 Euro Pierer Mobility -3,02% 22,50 Euro Palfinger -2,88% 23,60 Euro
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