ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Trump belastet Kurse mit Zöllen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben
am Donnerstag unter der Aussicht auf unmittelbar bevorstehende
Importzölle der USA gelitten. Der EuroStoxx 50 als
Leitindex für die Eurozone verlor 1,00 Prozent auf 5.472,56 Punkte.
Damit gab das Börsenbarometer für die Eurozone einen Großteil der
Gewinne vom Vortag wieder ab. Der Index pendelte zuletzt zwischen
gut 5.400 Zählern und dem Rekordhoch von 5.544 Punkten hin und her.
US-Präsident Donald Trump hatte am Vorabend Zölle in Höhe von 25
Prozent auf Waren aus der EU angekündigt. Am Donnerstag kündigte er
ferner an, dass die angedrohten Zölle gegen Kanada und Mexiko von
bis zu 25 Prozent - wie ursprünglich geplant - am 4. März in Kraft
treten sollen. Auch die Zusatzzölle auf Importe aus China von 10
Prozent sollen am 4. März zur Geltung kommen.
Außerhalb der Eurozone sank der Schweizer SMI um 0,65
Prozent auf 12.958,34 Zähler. Der britische FTSE 100
legte gegen den europaweit schwächeren Trend um 0,28 Prozent auf
8.756,21 Punkte zu. Rückenwind erhielt der "Footsie" von einer
Kurs-Rally der Aktien von Rolls-Royce von rund 16
Prozent. Mit optimistischen Aussagen sorgte der Triebwerkhersteller
für eine handfeste Überraschung. Analysten äußerten sich begeistert
über die Zahlen für 2024. Die Experten von JPMorgan sprachen von
außergewöhnlich guten Prognosen.
Die Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump hinterließ im
Autosektor deutliche Spuren, dieser büßte 3,7 Prozent
ein. Aktien von Stellantis sackten um 5,2 Prozent ab. Der
Kursverlust von Ferrari von fast 8 Prozent war
zuvorderst einer Aktienplatzierung des Großinvestors Exor
geschuldet, dem Investmentvehikel der
Industriellenfamilie Agnelli.
Die Technologietitel litten mit minus 2,2 Prozent
unter den Vorgaben von Nvidia . Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets verwies auf den "etwas
zurückhaltenden Ausblick" des US-Halbleiterkonzerns, der die starken
Zahlen ein wenig überlagert habe.
Der Mediensektor litt unter dem Kurseinbruch des
britischen Werbekonzerns WPP . Die Analysten von
Bernstein sprachen von erneut enttäuschenden Zahlen. Die Aktie brach
um gut 16 Prozent ein.
Besser hielten sich die Versicherer. Der weltweit zweitgrößte
Rückversicherer Swiss Re rechnet trotz der
verheerenden Waldbrände in Kalifornien mit einem deutlichen
Gewinnanstieg im laufenden Jahr. Die Aktie gewann 0,5 Prozent. Nicht
ganz so erfreut war die Reaktion auf den Bericht von Axa
. Der französische Versicherer hat den Gewinn 2024
zwar gesteigert, Analysten sprachen aber von kleinen Schwächen in
dem Zahlenwerk. Axa verloren 1,4 Prozent./bek/he