ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Überwiegend klare Gewinne - Ukraine-Hoffnung
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben dank der Hoffnung auf Frieden in der Ukraine und überwiegend
guter Zahlen großer Unternehmen am Donnerstag mehrheitlich deutlich
zugelegt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
näherte sich weiter seinem im Jahr 2000 erreichten Rekordhoch von
gut 5.522 Punkten und schloss mit einem Plus von 1,75 Prozent bei
5.500,50 Zählern.
Außerhalb des Euroraums stieg der Schweizer SMI am
Ende um 1,85 Prozent auf 12.949,06 Punkte. Dagegen fiel der
britische FTSE 100 - vor allem wegen schwacher
Ölwerte - um 0,49 Prozent auf 8.764,72 Zähler. Der Ölsektor litt
unter Spekulationen um anstehende Verhandlungen zur Beendigung des
Ukraine-Krieges.
Auslöser war ein Telefongespräch des US-Präsidenten Donald Trump und
dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach fast drei Jahren
Krieg in der Ukraine könnte Bewegung in die Bemühungen um eine
Friedenslösung kommen. Es war der erste bestätigte Kontakt Putins
mit Trump in dessen zweiter Amtszeit. Ein persönliches Treffen in
Saudi-Arabien soll bald folgen.
Stark waren erneut die Nahrungs- und Getränkewerte. Die Aktien von
Nestle kletterten um 6,2 Prozent. Die Zahlen des
schweizerischen Nahrungsmittelkonzerns waren besser als erwartet
ausgefallen. Schon das Ausbleiben negativer Überraschungen sorgte am
Markt für Erleichterung. Positiv überrascht zeigten sich Analysten
von der Wachstumsbelebung im Bereich Health Sciences und vom
Wachstumsbeitrag aus den Schwellenländern.
Noch besser entwickelten sich die Autotitel. Hier kletterten
Michelin nach soliden Zahlen um 4,9 Prozent nach
oben. Auch andere Autowerte und Zulieferer waren gefragt. Vage
Hoffnungen auf einen möglicherweise glimpflichen Ausgang im
US-Zollstreit für diesen Sektor trieb die Kurse laut Experten an.
Einen Kurssprung von 14,4 Prozent vollzogen Adyen .
Der niederländische Zahlungsabwickler rechnet nach einem
Rekordergebnis im vergangenen Jahr mit einem anhaltend hohen
Wachstum.
Es gab aber auch Enttäuschungen. So verloren Unilever
5,6 Prozent. Das Zahlenwerk des Konsumgüterherstellers für das Jahr
2024 sei zwar robust gewesen, das erste Halbjahr 2025 dürfte aber
etwas schwächer werden, schrieb Analyst Olivier Nicolai von Goldman
Sachs.
Auch Barclays standen unter Druck und fielen um 4,7
Prozent. Die Analysten von Jefferies sprachen zwar von guten Zahlen
der Bank, verwiesen aber auf höhere Kosten. Auch beim Ausblick für
das kommende Jahr hätten sich Marktteilnehmer wohl mehr
erhofft./edh/he