ROUNDUP 2: Siemens mit Gewinnsprung - Aktie setzt Rekordlauf fort
(neu: Aktienkurs, Analysten, Details aus der Telefonkonferenz, Hauptversammlung.)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Siemens
Insgesamt sprach Konzernchef Roland Busch in einer Telefonkonferenz
von einem "starken Start" in das Geschäftsjahr. Die im Dax
Jefferies-Experte Simon Toennessen sprach von einem Auftrags-Comeback im Bereich Automatisierung. Akash Gupta von JPMorgan wies darauf hin, dass die Book-to-bill-Ratio, also das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz, im Segment Digital Industries (DI) erstmals seit zwei Jahren wieder über 1 liege. Damit überstieg also das Volumen der Neuaufträge die verbuchten Erlöse. Der Technologiekonzern habe auf allen Ebenen die Markterwartungen solide übertroffen, lobte Daniela Costa von Goldman Sachs.
Nach Steuern stieg das Ergebnis in den drei Monaten per Ende Dezember auf 3,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen im Vorfeld der Hauptversammlung in München mitteilte. Durch den Innomotics-Verkauf flossen Siemens dabei insgesamt 3,1 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr betrug der Gewinn noch fast 2,6 Milliarden Euro.
Das Ergebnis des industriellen Geschäfts sank hingegen im
Jahresvergleich wegen niedrigerer DI-Beiträge um acht Prozent auf
2,5 Milliarden Euro. Die größten Ergebnisbeiträge leisteten dabei
das Geschäft mit intelligenter Infrastruktur (SI) sowie die
Medizintechniktochter Siemens Healthineers
Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf knapp 18,4 Milliarden Euro. Herausgerechnet sind dabei Währungs- und Portfolioeffekte. Bei beiden Kennziffern schnitt Siemens besser ab als von Analysten erwartet.
Größte Wachstumstreiber waren SI sowie Healthineers. Die Sparte Digital Industries (DI), die neben der Automatisierung noch das Softwaregeschäft enthält, musste einen zweistelligen prozentualen Erlösrückgang hinnehmen. Siemens kämpft im Automatisierungsgeschäft weiter mit einer mauen Nachfrage sowie hohen Lagerbeständen in Europa und China. Hier gibt es jedoch Fortschritte: Konzernchef Busch geht davon aus, dass sich die Lagerbestände im chinesischen Markt bis Ende des zweiten Quartals normalisieren werden. Dagegen komme die Schlüsselregion Europa "nicht in Schwung. Insbesondere Deutschland sehen wir weiterhin im Krisenmodus", so der Manager.
Positiv überraschte der Auftragseingang des Konzerns. Zwar sank er um sieben Prozent auf 20,1 Milliarden Euro, lag aber über den Erwartungen des Marktes. Der Rückgang war der Zugsparte Mobility geschuldet, die im Vorjahreszeitraum noch von Großaufträgen profitiert hatte. Erholt zeigte sich dagegen Digital Industries, die Sparte verzeichnete nach den Rückgängen im Vorquartal ein wieder steigendes Neugeschäft in der Automatisierung. Die Erholung kam vor allem durch China, erläuterte Busch. Auch das Softwaregeschäft erreichte deutliche Zuwächse. Damit sitzt Siemens insgesamt auf einem Rekordauftragsbestand von 118 Milliarden Euro.
Auf der digital stattfindenden Hauptversammlung lobten Anleger die
Entwicklung des Konzerns, monierten aber die Bewertungslücke zu
Konkurrenten wie Schneider Electric
ISIN DE0007236101
AXC0176 2025-02-13/12:49
Relevante Links: Siemens AG, Siemens Healthineers AG, Schneider Electric SE, Siemens Energy AG, ABB Ltd.