FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf Ukraine-Verhandlungen dürfte
in der Rekordrally des Dax am Donnerstag zunächst
einen Turbo zünden. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der
X-Dax den deutschen Leitindex 1,1 Prozent im Plus bei
22.399 Punkten. Auch sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50
wird stark erwartet.
US-Präsident Trump telefonierte mit Kremlchef Putin und vereinbarte
sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs
gegen die Ukraine. Gleichzeitig legte Trumps Regierung erstmals
öffentlich dar, wie sie sich einen Deal für ein Kriegsende vorstellt
- und zwar an mehreren Stellen ganz im Sinne Moskaus.
Für Rüstungswerte ist diese Annäherung eine Hiobsbotschaft. Die
Aktien von Rheinmetall etwa notierten im
vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate mehr als sieben
Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Mittwoch. Seit Beginn des Kriegs
Russland gegen die Ukraine im Februar 2022 hatten sie sich im Zuge
der "Zeitenwende" in der europäischen Verteidigungspolitik bis
zuletzt gut verachtfacht.
Zudem läuft die Berichtssaison der Unternehmen auf vollen Touren.
Der Technologiekonzern Siemens etwa verdiente zum
Jahresauftakt deutlich mehr. Dabei profitierten die Münchner vom
Verkauf ihrer Tochter Innomotics. Die Aktien von Siemens stiegen auf
Tradegate um 2,7 Prozent.
Thyssenkrupp verzeichnete zwar einen durchwachsenen
Jahresauftakt. Allerdings stellte der Industriekonzern für das
laufende Geschäftsjahr 2024/25 einen überraschend hohen
Mittelzufluss in Aussicht. Für die Anteilsscheine ging es auf
Tradegate um 2,4 Prozent nach oben.
Die Aktien von KWS Saat fielen auf Tradegate um fast
ein Prozent. Der Saatguthersteller habe mit seinen Zahlen zum
zweiten Geschäftsquartal enttäuscht, hieß es am Markt.
Die Commerzbank will derweil ihre Gewinne im
Abwehrkampf gegen die italienische Unicredit in den
kommenden Jahren deutlich nach oben schrauben. Im laufenden Jahr
aber dürfte der Gewinn sinken, weil der Abbau von Vollzeitstellen
zunächst Geld kostet. Die Commerzbank-Aktien zogen auf Tradegate um
2,5 Prozent an./la/stk