Goldpreis weiter auf Rekordjagd Richtung 3.000 US-Dollar - US-Zollpolitik treibt
LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis hat seine Rekordjagd am Dienstag fortgesetzt. Bedenken wegen möglicher Folgen der aggressiven US-Zollpolitik sorgten weiter für eine erhöhte Nachfrage nach als sicher geltenden Anlegen und ließ den Goldpreis den dritten Handelstag in Folge auf ein Rekordhoch steigen.
An der Börse in London stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) am frühen Morgen bis auf 2.942,68 US-Dollar. Er stand damit so hoch wie noch nie. Auch in Euro gerechnet markierte das Edelmetall ein weiteres Rekordhoch bei 2.856,78 Euro je Unze.
Seit Beginn des Jahres geht es mit dem Goldpreis tendenziell nach oben, wobei der Höhenflug seit Anfang Februar deutlich an Tempo gewonnen hat. Seitdem hat das Edelmetall mehr als zehn Prozent an Wert gewonnen. Als stärkster Preistreiber gelten derzeit die immer neuen Zollankündigungen durch den US-Präsidenten Donald Trump.
Zuletzt hatte Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten auf den Weg gebracht. Der Republikaner unterzeichnete dazu zwei Anordnungen und sagte, die Zölle sollten ausnahmslos für Einfuhren aus allen Staaten gelten.
Marktstratege Joseph Cavatoni vom Interessenverband World Gold Council verwies auf die Unsicherheit an den Finanzmärkten wegen der US-Zölle. Es gebe derzeit keine Klarheit über die künftige Handels- und Wirtschaftspolitik in den Vereinigten Staaten, und das sorge für Kursbewegung am Goldmarkt.
Wegen der Unsicherheit am Markt wollte Cavatoni einen Anstieg des Goldpreises bis auf 3.000 Dollar nicht ausschließen. Allerdings könnten auch deutliche Gegenbewegungen einsetzen und den Goldpreis wieder unter Verkaufsdruck setzen.
Edelmetallhändler Alexander Zumpfe von Heraeus hält ebenfalls einen Anstieg des Goldpreises bis auf 3.000 Dollar in den kommenden Handelstagen für möglich. Dabei könnten in Folge der US-Zollpolitik auch die Befürchtungen der Anleger vor einem Anstieg der Inflation eine Rolle spielen. Am Markt wird zudem die Nachfrage von Zentralbanken als ein wesentlicher Treiber beim Goldpreis gesehen. Zuletzt haben Notenbanken ihre Goldbestände aufgestockt, um so die nationalen Reserven ein Stück weit unabhängiger vom US-Dollar zu machen.
Am Markt wird derzeit vor allem auf die chinesische Notenbank verwiesen. Wie der Wirtschaftsdienst Bloomberg berichtet, haben Chinas Währungshüter im Januar zum dritten Mal in Folge ihre Goldreserven aufgestockt. Zudem habe die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ein Programm angekündigt, das es großen Versicherern erstmals erlaubt, bis zu einem Prozent ihrer Vermögenswerte in Gold zu investieren./jkr/stk/tih
AXC0069 2025-02-11/08:34