Aktien Wien Schluss: Leitindex ATX verliert ein Prozent
WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag im Minus
geschlossen und damit einen Teil der starken Vortagesgewinne wieder
abgegeben. Der Leitindex ATX fiel um 1,04 Prozent auf
3.879,45 Punkte. Am Vortag hatte der Index 3,4 Prozent zugelegt und
damit den höchsten Tagesgewinn seit Jahren verbucht.
Auch an anderen Börsen in Europa ging es zum Wochenschluss nach der
Vortagesrally wieder nach unten. Der am Nachmittag veröffentlichte
US-Arbeitsmarktbericht für Januar bestätigte Analysten zufolge das
Bild eines robusten Arbeitsmarkts und wirkte sich nicht merklich an
den Börsen aus. Negativ wurden in Folge aber die am späteren
Nachmittag von der Universität von Michigan veröffentlichten Daten
zum Konsumklima aufgenommen.
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich den Daten zufolge im
Februar angesichts wachsender Inflationssorgen unerwartet deutlich
eingetrübt. Das von der Universität erhobene Barometer für das
Konsumklima fiel zum Vormonat um 3,3 Punkte auf 67,8 Punkte.
Gebremst wurde der ATX zum Wochenschluss vor allem von den Verlusten
der schwer gewichteten Erste Group . Die Aktien des
Bankkonzerns verloren 3,2 Prozent, nachdem sie am Vortag fulminante
7,5 Prozent zugelegt hatten. Auch die beiden anderen Bankwerte im
Index gaben nach: Bawag büßten 2,1 Prozent ein,
Aktien der RBI verloren nach ihrem Kurssprung vom
Vortag 0,4 Prozent.
Die größten ATX-Verlierer waren AT&S mit einem Minus
von 6,0 Prozent. Der Halbleiterkonzern hatte am Dienstag schwache
Zahlen gemeldet. AT&S hat in den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres 2024/25 mit einem schwachen Marktumfeld und
Preisdruck gekämpft. Das Konzernergebnis drehte von plus 6,9
Millionen Euro in der Vorjahresperiode auf minus 95,3 Millionen
Euro. Der Umsatz verharrte mit 1,2 Milliarden Euro auf
Vorjahresniveau.
Größere Abgaben zwischen einem und 2 Prozent gab es auch in
Immofinanz , Verbund , Voestalpine
und Andritz . Tagesgewinner im ATX
waren Mayr-Melnhof und Telekom Austria
mit Aufschlägen von jeweils 1,5 Prozent. Gefragt waren auch die
beiden Ölwerte Schoeller-Bleckmann und OMV
mit Gewinnen von jeweils 1,0 Prozent.
Unter den weiteren Gewinnern fanden sich Wienerberger
mit einem Plus von 0,9 Prozent. Der börsennotierte Baustoffkonzern
hat den Abschluss seines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 30,1
Millionen Euro gemeldet. Zwischen 30. Dezember 2024 und 7. Februar
2025 wurden 1.125.000 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 26,78
Euro erworben.
Palfinger -Aktien reagierten nur moderat auf die
Gewinnwarnung des Kranherstellers und schlossen 0,9 Prozent im
Minus. Palfinger rechnet für das erste Quartal 2025 mit einem
Rückgang beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund ein
Drittel gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr (54,7 Millionen
Euro). Grund sei vor allem ein schwieriges Marktumfeld im Jahr
2024./mik/spa/APA/men