Aktien Europa: Gewinne - US-Vorgaben und starke Zahlen von Unternehmen stützen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An den europäischen Aktienmärkten
ist es am Donnerstag nach oben gegangen. Die Märkte folgten den
Gewinnen an der Wall Street. "Der Optimismus für eine baldige
Konjunkturerholung in Europa scheint ungebrochen", erklärte
Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Auch eine ganze Reihe starker
Unternehmenszahlen stützte.
Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,72 Prozent auf
5.308,97 Punkte. Der Schweizer SMI legte um 0,24
Prozent auf 12.610,38 Punkte zu, während der britische FTSE 100
mit den Gewinnen der Rohstoffaktien im Rücken um 1,27
Prozent auf 8.731,80 Punkte kletterte.
"Die US-Wirtschaft zeigt sich robust, eine Rezession oder
Finanzmarktkrise scheint derzeit nahezu ausgeschlossen", hieß es vom
Vermögensverwalter DJE. Ein Szenario wie Mitte der 90er Jahre mit
moderaten US-Zinssenkungen bei Ausbleiben einer Rezession sei
realistisch.
Stärkster Sektor waren die Rohstoffwerte. Hier kletterten
ArcelorMittal um 6,1 Prozent. Das operative Ergebnis
(Ebitda) des weltgrößten Stahlkonzerns habe seine Prognose und die
Konsensschätzung klar übertroffen, lobte Analyst Andrew Jones von
der UBS.
Auch Bankaktien waren gefragt. Die französische Societe Generale
will nach einem überraschend hohen Gewinnsprung ihre
Anteilseigner teilhaben lassen. Im vergangenen Jahr verdiente die
Bank auch dank einer Erholung im Heimatgeschäft unter dem Strich 4,2
Milliarden Euro und damit über zwei Drittel mehr als im Vorjahr.
Davon will die Bank nun 1,7 Milliarden Euro für Dividenden und den
Rückkauf eigener Aktien ausgeben. Die Aktie kletterte um 10,1
Prozent.
Im Nahrungs- und Getränkesektor setzten ebenfalls Quartalszahlen
Akzente. Pernod Ricard kletterten um 2,5 Prozent. Die
Analysten von Goldman Sachs bezeichneten den neuen Ausblick und die
Pläne des Managements als mutmachend. Carlsberg
gewannen nach Quartalszahlen, die den Erwartungen entsprochen
hatten, 2,5 Prozent.
Im Pharmasektor kletterten unterdessen AstraZeneca um
5,4 Prozent. Der Pharmakonzern hatte sich dank eines überraschend
starken Schlussspurts im vergangenen Jahr besser geschlagen als
gedacht. Konzernchef Pascal Soriot blickt zudem optimistisch in das
neue Jahr.
Unter den ansonsten gefragten Autowerten standen Volvo Car
unter Druck. Das operative Ergebnis für 2024 sei rund
zehn Prozent schwächer gewesen, als er erwartet habe, schrieb
Analyst Jose Asumendi von JPMorgan. Für 2025 habe Volvo zudem die
Anleger auf ein schwieriges Übergangsjahr eingestellt. Es drohten
wohl höhere Rabatte bei zunehmender Konkurrenz und geringerem
Absatzwachstum./mf/jha/