ROUNDUP/Aktien New York Schluss: US-Börsen trotzen Alphabet-Enttäuschung
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einem
etwas schwächeren Start ins Plus gedreht. Zwar verfehlte das
Börsenschwergewicht Alphabet mit seinem Quartalsbericht die hohen
Erwartungen und auch AMD lieferte nicht die erhofften Ergebnisse,
doch das schüttelte der Markt ab. Stattdessen wurde bei anderen
Technologieaktien spürbar zugegriffen, etwa beim KI-Flaggschiff
Nvidia, bei Broadcom, Marvell Technology und Arm Holdings.
Im Allgemeinen lieferten Quartalsberichte von US-Unternehmen teils
Licht, teils Schatten und auch die Konjunkturdaten fielen gemischt
aus. Angesichts der erratischen Zollpolitik von Präsident Donald
Trump bleibt obendrein die Unsicherheit nach wie vor hoch.
Der Dow Jones Industrial beendete den Tag knapp unter
seinem Tageshoch mit einem Plus von 0,71 Prozent auf 44.873,20
Punkte. Damit rückt das jüngste Rekordhoch von Anfang Dezember bei
knapp unter 45.074 Zählern wieder in den Blick.
Der weit gefasste S&P 500 gewann am Mittwoch 0,39
Prozent auf 6.061,48 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten
bestückte Nasdaq 100 stieg um 0,42 Prozent auf
21.658,16 Zähler.
Dass unter den sogenannten "Glorreichen Sieben" nach Microsoft
nun auch Alphabet nicht wie gewünscht
lieferte, brachte die Aktien des Google -Konzerns
unter Druck. Die A-Aktie büßte als Nasdaq-100-Schlusslicht 7,3
Prozent ein. Die C-Aktie gab um 6,9 Prozent nach. Allerdings sind
die Papiere bereits stark gelaufen und hatten am Dienstag
Rekordhöhen erreicht.
Gemeint sind mit dem bildhaften Filmvergleich die sieben
bedeutendsten Tech-Konzerne in den USA, die auch weltweit viel
beachtet werden und einzelne Indizes stark bewegen können. Nun wird
mit Spannung auf das Zahlenwerk von Amazon gewartet,
denn der Online-Handelsgigant legt als Vorletzter am Donnerstag nach
Börsenschluss seine Zahlen vor. KI-Gigant Nvidia
veröffentlicht seine Zahlen Ende Februar.
Googles Cloud-Geschäft brachte Alphabet im Schlussviertel 2024 trotz
eines kräftigen Umsatzanstiegs etwas weniger ein als erwartet.
Zunehmend wird inzwischen auch der Druck durch die Konkurrenz
beachtet, nicht zuletzt durch den wachsenden KI-Einsatz von
Wettbewerbern. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets
verwies zudem auf die erheblichen Finanzmittel, die auch dieses Jahr
wieder in die Künstliche Intelligenz (KI) fließen sollen, was "vor
dem Hintergrund der DeepSeek-Nachrichten aus der vergangenen Woche
von den Investoren jetzt noch stärker hinterfragt werden dürfte als
ohnehin schon".
AMD verloren 6,3 Prozent. Die Umsatzentwicklung im
Geschäft mit Rechenzentren könnte weitere Zweifel an der
Wettbewerbsposition bei KI-Prozessoren im Vergleich zu Nvidia
wecken. AMD ist die Nummer zwei in dem Geschäft mit Chips zum
Training von Software auf KI-Basis, doch der Abstand zum Marktführer
Nvidia ist enorm.
Broadcom dagegen legten dagegen angesichts des
riesigen Investitionsvorhabens von Alphabet um 4,3 Prozent zu,
dieser ist ein wichtiger Kunde des Chipunternehmens. Marvell
gewannen 6,2 Prozent und für Nvidia ging es um 5,2
Prozent hoch. ARM stiegen um 6,8 Prozent. Der
Anbieter von IP-Lösungen im Bereich Mikroprozessoren legte nach dem
Börsenschluss seine Zahlen zum dritten Geschäftsquartal 2024/25 vor.
Im Dow waren Amgen nach am Vortag vorgelegten Zahlen
Spitzenwert mit plus 6,5 Prozent. Der Biotechkonzern blickt nach
einem überraschend gut verlaufenen Quartal optimistisch in die
Zukunft. Walt Disney dagegen büßten nach anfänglichen
Gewinnen 2,4 Prozent ein. Dank eines starken Streaming-Geschäfts und
dem Erfolg des Animationsfilms "Moana 2" übertraf das
Medienunternehmen zum Start in sein neues Geschäftsjahr die
Markterwartungen. Einige bemängelten allerdings, dass die
Jahresziele nicht angehoben wurden.
Unter zahlreichen weiteren Konzernen mit Quartalsberichten stach die
Aktie von FMC Corp. mit einem Kurseinbruch von 33,5
Prozent negativ hervor. Der Agrarchemiekonzern enttäuschte mit einem
trüben Geschäftsausblick. Die Bank of America senkte daraufhin ihr
Anlageurteil auf "Underperform"./ck/he