WDH/Aktien Frankfurt: Dax holt Verlust auf - trotz Zollsorgen
(Überflüssiges Wort im letzten Satz gestrichen)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seine
anfänglichen Verluste bis zum Nachmittag aufgeholt. Zu mehr als
diesem erneuten Stabilisierungsversuch reichte es angesichts des
Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie negativer Nachrichten
aus der US-Technologiebranche aber nicht. Allerdings bewegt sich der
Dax auch weiterhin auf hohem Niveau nahe seines Rekordhochs.
Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex mit 21.507,52 Punkten
knapp im Plus. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen
drehte ebenfalls ins Plus und gewann 0,32 Prozent auf 26.506,22
Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging
es um 0,16 Prozent nach unten.
Der amerikanisch-chinesische Zollkonflikt drohe zu einem
Handelskrieg mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft zu
eskalieren, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners. Zudem sind die US-Importzölle auf
Waren aus Mexiko und Kanada nur aufgeschoben. Der Goldpreis setzte
am Mittwoch seinen Rekordlauf fort. Auch das belegt die Risikoscheu
der Anleger.
Zusätzlichen Gegenwind bekommt der Dax aus den Vereinigten Staaten.
Nach US-Handelsschluss hatten der Google-Mutterkonzern Alphabet
und der Halbleiterkonzern AMD
enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Darunter
dürfte zur Wochenmitte vor allem die US-Tech-Börse Nasdaq leiden.
Beim IT-Dienstleister Bechtle sorgten Eckzahlen für
2024 für ein Kursplus von 3,7 Prozent. Damit setzten die Aktien ihre
jüngste Stabilisierung fort. Die Zahlen enthielten keine negativen
Überraschungen mehr, was positiv aufgenommen werden dürfte, erklärte
ein Händler. Zudem verwies Bechtle auf eine leichte
Geschäftsbelebung im Schlussquartal, insbesondere aufgrund eines
starken Dezembers.
Mit Verzögerung positiv aufgenommene Vestas -Zahlen
gaben auch der deutschen Konkurrenz Auftrieb. Im MDax zählte der
Windturbinenhersteller Nordex mit einem Kursplus von
3,6 Prozent neben Bechtle zu den größten Gewinnern. Ebenfalls
deutlich fiel der Anstieg mit 3,6 Prozent bei Dax-Spitzenreiter
Siemens Energy aus.
Im Nebenwerte-Index SDax schnellten die Aktien von
Ceconomy um fast 13 Prozent empor und erreichten
zeitweise den höchsten Stand seit März 2022. Informierten Kreisen
zufolge hat das chinesische E-Commerce-Unternehmen JD.com
sein Interesse an der Übernahme des deutschen
Elektronikhändlers erneuert und damit begonnen, dessen Großaktionäre
zu sondieren. Ein Sprecher von Ceconomy lehnte eine Stellungnahme
ab.
Dagegen drückten negative Branchennachrichten aus den USA bei
Chemietiteln auf die Stimmung. Im MDax sanken die Titel des
Düngerkonzerns K+S um 0,7 Prozent, während sich Bayer
und BASF im Dax um jeweils mehr als
1,5 Prozent verbilligten. Der auf Pflanzenschutzmittel
spezialisierte US-Chemiekonzern FMC Corp hatte für
das laufende Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang prognostiziert.
Vorbörslich sackten die Aktien um gut ein Viertel ab./gl/mis