FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist nach der jüngsten
Stabilisierung am Mittwoch wieder etwas unter Druck geraten.
Angesichts des Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie
negativer Unternehmensnachrichten aus der US-Technologiebranche sank
der deutsche Leitindex in der ersten Handelsstunde um 0,41 Prozent
auf 21.418,50 Punkte. Gleichwohl bewegt er sich damit weiterhin nahe
am jüngst erreichten Rekordhoch.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um
0,40 Prozent auf 26.315,91 Punkte nach unten. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,17 Prozent.
Der amerikanisch-chinesische Zollkonflikt drohe zu einem
Handelskrieg mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft zu
eskalieren, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners. Zudem sind die US-Importzölle auf
Waren aus Mexiko und Kanada nur aufgeschoben. Die ursprünglich
angekündigten Zölle gegen die drei Länder hätten nach Einschätzung
von Forschern des arbeitgebernahen Instituts der deutschen
Wirtschaft auch negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.
Der Goldpreis setzte am Mittwoch derweil seinen Rekordlauf fort.
Auch das belegt die Risikoscheu der Anleger.
Zusätzlichen Gegenwind bekommt der Dax aus den Vereinigten Staaten.
Nach US-Handelsschluss hatten sowohl der Google-Mutterkonzern
Alphabet als auch der
Halbleiterkonzern AMD enttäuschende Geschäftszahlen
vorgelegt. Darunter könnten zur Wochenmitte auch die US-Börsen
leiden.
Beim IT-Dienstleister Bechtle sorgten vorläufige
Jahreszahlen für ein Kursplus von 2,9 Prozent. Damit setzten die
Aktien ihre jüngste Stabilisierung fort und eroberten die
MDax-Spitze. Die Zahlen enthielten keine negativen Überraschungen
mehr, was positiv aufgenommen werden dürfte, erklärte ein Händler.
Zudem verwies Bechtle auf eine leichte Geschäftsbelebung im
Schlussquartal, insbesondere aufgrund eines starken Dezembers.
Gute Zahlen von Santander und der Credit Agricole
stützten auch die Aktien Konkurrenten. Commerzbank
und Deutsche Bank zählten mit
Kursaufschlägen von 0,8 und 0,1 Prozent zu den besten Werten im
schwächelnden deutschen Leitindex.
Dagegen drückten negative Branchennachrichten aus den USA bei
Chemietiteln etwas auf die Stimmung. Im MDax sanken die Titel des
Düngerkonzerns K+S um 1,1 Prozent, während sich Bayer
und BASF im Dax um 0,9 beziehungsweise
0,7 Prozent verbilligten. Der auf Pflanzenschutzmittel
spezialisierte US-Chemiekonzern FMC Corp hatte für
das laufende Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang prognostiziert,
was die Aktien nachbörslich absacken ließ.
Negativ aufgenommene Zahlen des dänischen Konkurrenten Vestas
zogen die Aktien des deutschen
Windturbinenherstellers Nordex in Mitleidenschaft:
Sie gaben um 2,5 Prozent nach./gl/mis