Vodafone schließt Jahr dank Geschäft in Afrika überraschend gut ab
LONDON (dpa-AFX) - Vodafone hat sich im abgelaufenen
Geschäftsquartal dank eines florierenden Geschäfts in Afrika besser
entwickelt als gedacht. Damit konnte der Konzern die anhaltende
Schwäche in Deutschland kompensieren. Ohne Portfolio- und
Wechselkurseffekte sowie bereinigt um die Hyperinflation in der
Türkei kletterte der wichtige Konzern-Serviceumsatz im dritten
Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 5,2 Prozent auf 7,9
Milliarden Euro - das war mehr als von Analysten im Schnitt gedacht.
Während Vodafone in Südafrika Kunden mit Sonderangeboten lockte,
halfen in Ägypten höhere Preise. Das um Sondereffekte bereinigte
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie nach
Leasingverbindlichkeiten (Ebitda AL) stieg aus eigener Kraft um 2,2
Prozent auf gut 2,8 Milliarden Euro.
In seinem wichtigsten Markt Deutschland hat Vodafone immer noch an
einer Gesetzesänderung zu knabbern. Dazu macht dem Unternehmen die
starke Konkurrenz zu schaffen. Der Serviceerlös, von dem
Telekomunternehmen tatsächlich eher was haben, rutschte um 6,4
Prozent auf 2,7 Milliarden Euro ab. Das liegt zum einen an einem
herausfordernden Umfeld: Der Kontrahent Telefonica Deutschland
buhlt mit besonders lukrativen Angeboten um Kunden.
Im Fernsehbereich verliert Vodafone zudem weiterhin - wenn auch
deutlich langsamer - TV-Kunden. In den drei Monaten bis Ende
Dezember waren es 66.000 weniger.
Seit Mitte 2024 dürfen Vermieter die Kosten für einen
Kabel-TV-Anschluss nicht mehr beliebig in den Nebenkosten an die
Mieter weitergeben, Hunderttausende Kunden kehrten dem Konzern
daraufhin den Rücken zu. In der Vergangenheit hatte Vodafone durch
das sogenannte "Nebenkostenprivileg" einen entscheidenden Vorteil
gegenüber der Konkurrenz - damit ist mittlerweile
Schluss./ngu/knd/mis