Wiener Aktienmarkt vorbörslich deutlich schwächer erwartet / US-Zollpolitik im Fokus
Die Wiener Börse dürfte den Handel am Montag mit deutlichen Kursverlusten eröffnen. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX signalisierte rund 35 Minuten vor Sitzungsbeginn ein Minus von 2,87 Prozent. Auch die europäischen Leitbörsen dürften klar schwächer die Sitzung starten.
Zu Wochenbeginn richten sich die Blicke vor allem auf die Zollpolitik der USA. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahr gemacht und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Die drei Länder kündigten noch am Wochenende umgehend Gegenmaßnahmen an. Zudem will Trump schon in naher Zukunft Importzölle auf Produkte aus der Europäischen Union erheben.
Datenseitig startet die neue Woche mit der vorläufigen EWU-Teuerungsrate, die nach Bekanntgabe vieler nationaler Preiszahlen wohl keinen großen Einfluss mehr hat, hieß es in einem Helaba-Kommentar. Zudem gibt es die Einkaufsmanagerindizes. Während die endgültigen Werte in Frankreich, Deutschland und der Eurozone nur am Rande interessieren, richtet sich der Fokus auf den ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes in den USA.
Am Freitag hatte der ATX 0,32 Prozent auf 3.864,38 Einheiten zugelegt. Auf Monatssicht verbuchte der ATX ein Plus von 5,5 Prozent. Auf Konjunkturseite standen Preisdaten im Fokus. Die Inflation in Deutschland ist zu Jahresbeginn überraschend auf dem Rückmarsch. Außerdem kamen frische Daten aus den USA. Dort stiegen die Konsumausgaben im Dezember um 0,7 Prozent, Ökonomen hatten nur mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent gerechnet.
Verbund-Papiere kletterten 1,6 Prozent. Aktien von Branchenkollege EVN legten um 1,1 Prozent zu. Neben Versorgern waren auch Ölwerte gesucht. OMV gewannen 1,4 Prozent und auch Schoeller-Bleckmann kletterten um 0,4 Prozent. Sehr fest zeigten sich die Bankaktien von Raiffeisen Bank International (plus 1,9 Prozent), auch BAWAG legten 0,9 Prozent zu. Erste Group gingen hingegen mit einem Kursverlust von 2,2 Prozent ins Wochenende.
Die größten Kursgewinner im prime market am Freitag:
UBM Development +2,98% 19,00 Euro FACC +2,70% 7,24 Euro Polytec +2,63% 2,34 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Freitag:
Warimpex -6,88% 0,65 Euro Austriacard -2,44% 6,00 Euro Erste Group -2,24% 59,44 Euro
ger/spo
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