Wiener Aktienmarkt vorbörslich im Minus erwartet / Dünne Meldungslage
Die Wiener Börse dürfte den Handel am Freitag mit Kursverlusten eröffnen. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX signalisierte rund dreißig Minuten vor Sitzungsbeginn ein Minus von 0,32 Prozent. Die europäischen Leitbörsen dürften hingegen etwas höher in die Sitzung starten.
Meldungsseitig blieb es vorbörslich sehr ruhig, auch von Analystenseite kamen bisher keine Impulse. Von Datenseite stehen heute in Europa Verbraucherpreise für Deutschland und Frankreich zur Veröffentlichung an, in den USA stehen die Konsumausgaben sowie PCE Deflatoren im Kalender.
Der PCE-Kerndeflator ist der von der US-Notenbank Fed bevorzuge Inflationsmaß. "Ein trendmäßiger Rückgang der Jahresrate wäre vonnöten, um der Fed ein Argument für eine Lockerung der Geldpolitik zu geben. Danach sieht es derzeit aber nicht aus. Erwartet wird ein unveränderter Wert von 2,8 Prozent. Bei dem Gesamtdeflator zeichnet sich eine höhere Jahresrate ab und so werden die Zinssenkungserwartungen vermutlich gedämpft bleiben", schreiben die Experten der Helaba im Vorfeld.
Am Donnerstag hatte der ATX um 0,85 Prozent auf 3.852,11 Einheiten zugelegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zum fünften Mal seit vergangenem Sommer die Zinsen im Euroraum gesenkt. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent verringert. Ökonomen hatten dies im Schnitt erwartet. Die Aussicht auf weitere Zinsschritte wurde von den Aktienanlegern goutiert.
Von der aktuellen Zinsentwicklung profitierten die Immobilienentwickler. UBM-Papiere zogen 5,1 Prozent hoch. Immofinanz bauten ein Plus von 2,1 Prozent. Die Immofinanz ist am Donnerstag mit Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung in CPI Europe umbenannt worden. Die Eintragung des neuen Firmennamens in das Firmenbuch wird voraussichtlich im März erfolgen.
Porr wird an der Errichtung eines neuen Autobahnabschnittes der Ringstraße in Prag teilnehmen. Den Auftrag in Höhe von 385 Mio. Euro teile man sich zur Hälfte (50/50-Konsortium) mit zwei Unternehmen der französischen Vinci Construction Gruppe. Die Aktie wurde von der Meldung nicht beflügelt und fiel um 0,6 Prozent.
Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:
UBM Development +5,13% 18,45 Euro Palfinger +5,07% 22,80 Euro FACC +3,83% 7,05 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:
Mayr-Melnhof -1,69% 75,70 Euro EuroTeleSites -1,08% 5,48 Euro Schoeller-Bleckmann -1,01% 34,35 Euro
kat/ger
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